Sammeln und Anpflanzen von Kräutern

Bild vergrößern!

Kräutergarten Zaugg in Rohrbachgraben

Das Anpflanzen, Sammeln und Verarbeiten von Kräutern beruht auf Traditionen, die bis ins Altertum zurückgehen. Wild wachsende Pflanzen können gesammelt werden, wenn man sie sicher bestimmen kann. Der Ort sollte an einer durch Umweltgifte unbelasteten Lokalität liegen. Geeignet sind entlegene Waldgebiete, ungedüngte Wiesen, Trockenhänge oder der eigene Garten. Während Schönwetterperioden liegen die Wirkstoffe in den Pflanzen aufgrund des geringeren Wassergehalts in höherer Konzentration vor. Das Sammeln in Naturschutzgebieten oder in fremden Kräutergärten ist nicht erlaubt. Geschützte Wildpflanzen wie die Arnika dürfen nicht geerntet werden. Sie werden gezielt kultiviert, um medizinische Wirkstoffe zu gewinnen. Beim ökologischen Anbau werden übrigens keine künstlichen Düngemittel und keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt, Drogen von solchen Pflanzen sind vorzuziehen.

Bild vergrößern!

Küchenkräuter wie Basilikum und Rosmarin kann man fertig in Töpfen kaufen und auf dem Balkon kultivieren. Andere Arten wie Dill lassen sich sogar aus den Samen ziehen. Im Garten oder im Schulgarten empfiehlt sich das Anlegen einer Kräuterspirale. Aus Steinen baut man einen sich spiralig nach oben windenden Turm. Am Fuß befindet sich ein kleiner Teich. So entstehen auf kleinstem Raum verschiedene Standortansprüche. 

Großwüchsige Pflanzen wie Liebstöckel oder Beinwell würden die Kräuterspirale zuwachsen. Pflanzen wie Pfeffer-Minze oder Estragon bilden umfangreiche Wurzelausläufer und sind ebenfalls ungeeignet. Diese Pflanzen werden außerhalb der Spirale angesiedelt.  Beim Bau der Kräuterspirale ist darauf zu achten, dass der Teich nach Süden ausgerichtet ist. Es kann eine Teichfolie verwendet werden. Wasserpflanzen benötigen eine Verbindung zur umliegenden Erde. Eine alter Jutesack oder Wurzelgeflecht erfüllt diesen Zweck. Steine am Uferrand ermöglichen eine Nutzung als Vogeltränke. Insgesamt beträgt die Größe drei bis fünf Quadratmeter. Die Mauer wird beginnend vom Teich aus außen aufsteigend am besten aus Natursteinen aufgebaut. Zwischen den Mauern beträgt der Abstand in der Spirale etwa 60 Zentimeter.

Die Ernte der Kräuter erfolgt an einem sonnigen Morgen, nachdem der Morgentau abgetrocknet ist. Blüten werden kurz vor dem Aufblühen geerntet, Blätter nach dem vollständigen Öffnen. Das pflanzliche Material wird im Schatten so getrocknet, dass es gut belüftet wird. Man kann auch Sträuße zum Trocknen aufhängen. Für eine Verwendung als Würzmittel schmecken frische Küchenkräuter natürlich am besten.  Küchenkräuter eignen sich als Lebensmittel. Werden sie als solche deklariert, dann benötigen sie keine entsprechende Zulassung für den Verkauf. Wird eine medizinische Wirkung von Heilpflanzen angepriesen, dann ist eine Lizenzierung der Produkte obligatorisch. In der Regel unterliegt dies einem vereinfachten Verfahren, in dem nachgewiesen werden muss, dass eine entsprechende Heilwirkung bewiesen ist. 

Copyright: Thomas Seilnacht