Echter Sellerie, Apium graveolans
Doldenblütler, Mai - Juli, 50 - 100 cm
Bild vergrößern!
Standort   Kultiviert in Gärten, sehr selten als Wildpflanze auf Salzwiesen
Wirkstoffe  Ätherische Öle (Limonen, Selinen, Carveol, Butylphthalide), Cumarine, Furanocumarine, Flavonoide
Droge  Frucht Apii graveolentes fructus; Kraut Apii graveolentes herba
Merkmale
  Rübe; Stängel aufrecht mit kantigen Furchen, Blätter glänzend, einfach oder doppelt gefiedert; Blüten weiß, in Dolden mit bis zu 12 Strahlen; aromatischer Geruch

Geschichte
Die Ägypter, Griechen und Römer schmückten ihre Gräber mit Sellerieblättern. Damit sollten die Götter erfreut werden. Bei den Griechen wurden die Sieger von Spielen mit Selleriekränzen geschmückt. Darauf bezieht sich der Gattungsname Apium (lat. apex, Kopf). Im Altertum und auch im Mittelalter setzte man Sellerie als harntreibendes Mittel ein, außerdem glaubte man, dass er das Gemüt aufheitert. Hildegard von Bingen empfiehlt ihn bei Gicht und Tränenfluss. In der Volksheilkunde werden Früchte, Kraut und Wurzel bei Blasen- und Nierenbeschwerden, sowie bei Gicht und Rheuma eingesetzt. Schon seit langem werden dem Sellerie aphrodisierende Wirkungen nachgesagt. Allerdings ist dies medizinisch nicht belegt.

Heilwirkung
Die ätherischen Öle im Sellerie wirken entzündungshemmend und harntreibend. Auch eine beruhigende Wirkung und schmerzlindernde Eigenschaften werden dem Sellerie zugeschrieben. Der Presssaft aus der Wurzel zeigt positive Wirkungen bei nervöser Unruhe, Müdigkeit und Erschöpfung. Kraut und Wurzel fördern die Darm-, Magen- und Gallentätigkeit, sowie den Speichelfluss. Unter Einwirkung von UV-Strahlung kann es aufgrund der vorhandenen Furanocumarine zu allergischen Reaktionen auf der Haut kommen.

Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.

Anwendung
Zur Herstellung eines Tees werden die Früchte mit einem gestrichenen Teelöffel kochendem Wasser übergossen, nach fünf bis zehn Minuten wird abgeseiht. Es sind zahlreiche Unterarten des Selleries im Handel erhältlich. Die Knollen des Knollenselleries werden in Suppen oder Soßen mitgekocht. Sellerieschnitzel kann man braten oder für Schmorgemüse verwenden. Stangensellerie wird für Salate und Gemüse verarbeitet. Schnittsellerie dient als Gewürz. Selleriesalz ist eine Mischung aus Kochsalz und geschnittenen Blättern des Schnittselleries.

Copyright: Thomas Seilnacht