Geschichte
Dill wurde schon von den Ägyptern im 2. Jahrtausend vor Christus und später von den Griechen und Römern als Heil- und Würzpflanze kultiviert. In jungsteinzeitlichen Siedlungen der Schweiz findet er sich ebenfalls. Als Bestandteil des sagenumwobenen Theriaks wurde er von den Benediktinermönchen im Mittelalter gegen Vergiftungen eingesetzt. Nach einem alten Volksglauben soll das Tragen von Dillsträßen Dämonen und Hexen vertreiben. Bei der Hochzeit steckte man der Braut Dill und Kreuzkümmel in den Schuh, der Bräutigam erhielt Dill und Salz für seine Taschen. In der Volkskunde setzte man Dillsamen bei Schlafstörungen und Krämpfen ein.
Heilwirkung
Die ätherischen Öle wie Carvon oder Limonen wirken bei Blähungen und Völlegefühl, sie fördern allgemein die Verdauung. Allerdings ist diese Wirkung bei getrocknetem Kraut kaum noch vorhanden, da es nur noch wenig ätherische Öle enthält. Die beste Wirkung entfalten die frischen Früchte. Die Wirkstoffe des Dills regen die Speichel- und Magensaftproduktion an. Sie wirken krampflösend auf die glatte Muskulatur von Magen und Darm.
Anwendung
Das frische Kraut eignet sich als Gewürzstoff für Kräuterbutter, Kräuterquark und Soßen jeglicher Art. Besonders für Fischgerichte wird es in Skandinavien häufig verwendet. Beim Einlegen von Gurken kommt das Kraut ebenfalls zum Einsatz. Darauf geht sein Name als "Gurkenkraut" zurück. Zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden und Blähungen werden die (möglichst frischen) Früchte zerstoßen und im Teeaufguss aufgebrüht (ein Teelöffel pro Tasse). Dillöl wird in Likörs verarbeitet. Dill kann im Blumentopf auf dem Balkon oder am Küchenfenster aus Samen gezogen werden.