Echter Koriander, Coriandrum sativum
Doldenblütler, Juni - August, 30 - 60 cm
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Standort  Ursprünglich im Mittelmeergebiet, heute in Mitteleuropa auf Schutthalden verwildert, in Gärten
Wirkstoffe  Ätherische Öle (Linalool, α-Pinen, γ-Terpinen, ρ-Cymen, Geraniol, Kampfer), fette Öle, Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Vitamin C
Droge  Früchte Coriandri fructus, Öl Cor. aetheroleum
Merkmale
  Stängel rund, fein gerillt; untere Blätter ein- oder zweifach gefiedert, obere Blätter mehrfach mit schmalen Zipfeln; Dolde drei- bis fünfstrahlig mit weißen bis rosaroten Blüten

Geschichte
Koriander findet sich bereits bei den alten Ägyptern als Grabbeigabe, Herodot erwähnt ihn als Gewürz für Getreide-, Fleisch- und Fischgerichte. Die Römer bezogen den Koriander aus Ägpten und verwendeten ihn als Gewürz für Wein. Der Geruch des frischen Korianders soll nach Bettwanzen riechen. Dies stellte der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707-1778) fest, als er die Pflanze benannte. Der Name ist von koris (Bettwanze) abgeleitet. Heute weiß man, dass der "Wanzengeruch" von ungesättigten, aliphatischen Aldehyden stammt, die im Korianderöl enthalten sind.

Die Volksheilkunde setzt das Korianderöl bei schlecht heilenden Wunden ein, in neuerer Zeit auch gegen Ekzeme und anderen Hautkrankheiten. In Indien dient es zur Behandlung von Husten, Blasenkrankheiten, Fieber und Ruhr.

Heilwirkung
Die Früchte des Korianders fördern den Speichelfluss und die Magensaftproduktion, außerdem wirken sie krampflösend, Blähungen im Magen-Darm-Bereich werden gelindert. Die Früchte und vor allem das Öl haben bakterien- und pilztötende Eigenschaften. Die Droge wird bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Appetitlosigkeit eingesetzt.

Anwendung
Zum Sammeln der Früchte schneidet man die gesamte Pflanze ab, trocknet sie und schüttelt dann die Früchte auf ein Tuch. Ein Teelöffel der zerkleinerten Früchte wird in einer Teetasse aufgebrüht und 10 bis 15 Minuten lang ziehen gelassen, danach siebt man ab.

Die gemahlenen Früchte sind Bestandteil vom Currymischungen, oder sie werden als Gewürz für Lebkuchen eingesetzt. Karmelitergeist ist ein Likör, dem ein Korianderaroma zugesetzt wurde. Es gibt auch Parfüms, Pralinen oder Brot, die die Gewürzstoffe des Korianders enthalten.

Copyright: Thomas Seilnacht