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Fährten und Spuren der Säugetiere

Als Trittsiegel wird der komplette oder teilweise Fußabdruck bezeichnet. Die Fährte umfasst die auf dem weichen Boden oder im Schnee hinterlassenen Trittsiegel, das Gangmuster und den noch vorhandenen Duft. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird auch jede Fußspur als "Fährte" bezeichnet. Der Jäger unterscheidet zwischen den Begriffen Fährten (Schalenwild, Bär, Wolf, Luchs, Auerwild, Truthahn, Trappe) und Spuren (alle anderen). Der Begriff Pfote wird bei allen Säugern verwendet, mit Ausnahme der Füße des Menschen, der Primaten und der Huftiere.

Die Sohlengänger setzen beim Laufen den ganzen Fuß auf. Zu ihnen zählen zum Beispiel Bär, Dachs und Eichhörnchen. Auch der Mensch ist ein Sohlengänger. Die Zehengänger berühren nur mit den Zehen den Boden. Die schnellen Raubtiere wie Katzen und Hunde sind typische Zehengänger. Die Paarhufer wie Rothirsch, Reh und Wildschwein sind Zehenspitzengänger: Bei ihnen ist die dritte und vierte Zehe zu zwei paarweise sitzenden verhornten Klauen umgebildet (der Begriff Huf ist nur den Pferden vorbehalten). Die erste und und vierte Zehen sind rückwärts angeordnet, man nennt sie Afterzehen. Eine Ausnahme bilden die Flusspferde, sie haben vier nach vorne gerichtete Zehen. Bei Kamelen und Giraffen fehlen die Afterzehen vollständig. Die fünfte Zehe kommt bei den Paarhufern heute nicht mehr vor. Die Unpaarhufer haben meist eine ungerade Anzahl der Zehen. Zu ihnen zählen Pferde, Nashörner und Tapire.


Lupe
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Beim Trittsiegel des Rotfuchses im Schnee erkennt man die Sohlenballen, sowie vier Abdrücke der Zehenballen und Krallen. Die Krallen sind beim Abdruck meist gut zu sehen, sie sind aber viel kleiner und kürzer als beim Dachs. Das Trittsiegel des Schäferhundes ist größer, es erscheint rundlicher, und die beiden Außenzehen zeigen weiter nach vorne. Beim Traben erzeugt der Fuchs mit seinen vier Pfoten eine sehr regelmäßige Fährte. Beim Trittsiegel der Wildkatze sind die Kralleneindrücke nicht sichtbar. Neben den Sohlenballen erkennt man den Abdruck von vier Zehen. Im Tiefschnee kann die Wildkatze im Gegensatz zum größeren Luchs nicht mehr so gut laufen. Das Trittsiegel der Wildkatze ähnelt dem einer Hauskatze, insgesamt ist es etwas größer, während die Schrittlänge eher kürzer ist. Typisch für einen springenden Marder ist die Fährte, bei dem die beiden Vorderläufe fast parallel stehen und die beiden Hinterläufe schräg versetzt einen Nachtritt bilden, so dass fast ein Dreieck entsteht.

Beim Eichhörnchen sind alle Finger mit langen Krallen besetzt. Sie bieten einen guten Halt beim Klettern an glatten Stämmen. Beim Feldhasen ist die Länge der Vorder- und Hinterpfoten sehr unterschiedlich. Alle Zehen sind mit Krallen besetzt, die beim Trittsiegel schwach sichtbar sind. Beim Hoppeln werden die Hinterpfoten vor die Vorderpfoten gesetzt, so entsteht die typische Hasenspur. Das Wildschwein gehört wie das Reh und der Rothirsch zu den Paarhufern. Die Schalenabdrücke der beiden Hufe sind auf der Fährte im Schnee deutlich zu sehen, ebenso wie die beiden verkümmerten Afterzehen. Der Rothirsch erzeugt bei der Fortbewegung im Schnee einen deutlichen Abdruck der beiden Schalen. Die kleinen Afterzehen werden beim Hirsch und auch beim kleineren Reh nur beim Fliehen abgedrückt.


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