|
Baummarder
lateinischer
Name: Martes martes
englischer Name:
Pine marten
französischer Name:
Marte des Pins
Klasse: Säuger
Ordnung:
Raubtiere
Familie: Marder
Größe:
bis 45cm, max. 1,6kg
Lebensraum:
in den Wäldern |
Der Baummarder hat im Vergleich zum Steinmarder
ein dunkleres, braunes und relativ dichtes Fell, sein gelber Kehlfleck
ist nicht so hell und nach unten abgerundet, während dieser beim Steinmarder
weiß und gegabelt erscheint. Außerdem läuft der Baummarder
hochbeiniger, seine dreieckigen, gelbgeränderten Ohren sind etwas
größer ausgebildet. Die Fußballen sind unter einer starken
Behaarung verborgen. Wie der Steinmarder hat er einen langen, buschigen
Schwanz, der eine Balancehilfe beim Klettern und Springen darstellt. Wie
alle Marder hat er ein kräftig ausgebildetes Gebiss mit 38 Zähnen
und fünf Zehen an allen vier Pfoten. Die Borstenhaare
an der Oberlippe dienen als empfindliches Tastsinnesorgan zur Orientierung im Dunkeln.
Die Spuren des Baummarders und des Steinmarders sind sich sehr ähnlich. Es sind immer die Trittsiegel der vier Pfoten in einer Einheit angeordnet, während dazwischen ein größerer Zwischenraum ist. Beim normalen Gehen kommen verschiedene Muster vor. Typisch für einen springenden Marder ist die Spur, bei dem die beiden Vorderläufe fast parallel stehen und die beiden Hinterläufe schräg versetzt einen Nachtritt bilden, so dass fast ein Dreieck entsteht:
Der Baummarder lebt in den Wäldern
und kommt nicht so häufig zu den menschlichen Siedlungen wie der Steinmarder.
Der in fast ganz Europa vorkommende Marder lebt im Flachland und im Gebirge
bis hinauf an die Baumgrenze. Er kann sich auf den Bäumen außerordentlich
gut fortbewegen, Sprünge von drei oder vier Metern sind keine Seltenheit.
Tagsüber schläft er in Baumlöchern, in verlassenen Vogelnestern
oder Eichhörnchenkobeln. Nachts geht er auf Jagd und stellt Eichhörnchen,
Spitzmäusen und Vögeln in ihren Nestern nach. Aber auch Frösche,
Insekten, Aas und Früchte wie Nüsse oder Vogelbeeren werden vom
Baummarder gerne gefressen. Die Beute wird durch einen Nackenbiss getötet
und danach auf einen Baum gezerrt, wo der Marder dann frisst.
Nach der Paarungszeit im Hochsommer, der
Ranzzeit, dauert es eine Weile bis das Marderweibchen,
die Fähe, die jungen Marder nach acht
Monaten Tragezeit im folgenden Frühjahr zur Welt bringt. Die jungen,
maximal zehn Zentimeter großen Marder sind Nesthocker und bis zur
fünften Lebenswoche blind. Sie bleiben etwa zwei Monate im Nest, das
meistens in einem verlassen Kobel eines Eichhörnchens angelegt ist. Die Fähe wird nur alle zwei Jahre für zwei Tage im Sommer paarungswillig. Dann toben die Männchen wild und kreischend durch die Bäume. Die jungen Baummarder werden erst nach zwei Jahren geschlechtsreif.
Baummarder leben überwiegend als Einzelgänger,
sie laufen immer wieder die gleichen Routen ab und markieren diese sogenannten
Marderpässe mit einem Duft. Sie jagen
in einem Umkreis von bis zu 80 Quadratkilometer. Ein Winterschlaf wird nicht
abgehalten. Gelegentlich fallen sie einem Greifvogel zur Beute. Durch den
Siedlungs- und Straßenbau des Menschen ist der Marder ebenfalls
bedroht. |
|