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Feldhase  
lateinischer Name: Lepus capensis 
englischer Name: Brown hare 
französischer Name: Lièvre brun 
 
Klasse: Säuger 
Ordnung: Hasentiere 
Familie: Hasenartige 
 
Größe: 45 - 70 cm, max. 6500 g 
Lebensraum: Sehr verbreitet, meidet jedoch dichte, geschlossene Wälder
 
 
 
Im Vergleich zum Feldhasen ist der Schneehase nur wenig kleiner, während das Wildkaninchen deutlich kleiner ist. Der Feldhase wird bis zu 70 Zentimeter lang und bis zu sieben Kilogramm schwer. Man kann ihn leicht an seinen langen Ohren mit den dunklen Spitzen erkennen. Die bis zu 12 Zentimeter langen Ohren werden als Löffel bezeichnet. Der Schwanz erreicht maximal 13 Zentimeter. Im Gegensatz zum Kaninchen ist das Fell weniger grau, es enthält dafür mehr Rotbraun. Im Vergleich zum Schneehasen wird sein Fell im Winter niemals ganz hell. Auffällig sind auch die langen Hinterläufe, die Keulen genannt werden.


Lupe
Lupe Wildkaninchen (links) und Feldhase (rechts) im Vergleich


Beim Feldhasen ist die Länge der Vorder- und Hinterpfoten sehr unterschiedlich. Die Hinterpfoten sind mindestens dreimal so lang wie die Vorderpfoten. Der Feldhase bewegt sich mit seinen Hinterpfoten als Sohlengänger und mit den Vorderpfoten als Zehengänger. Die rundliche Vorderpfote ist mit fünf Zehen besetzt. Die sehr kleine Innenzehe ist beim Trittsiegel nicht sichtbar. Die längliche Hinterpfote hat nur vier Zehen. Alle Zehen sind mit Krallen besetzt, die beim Trittsiegel schwach sichtbar sind. Beim Hoppeln werden die Hinterpfoten vor die Vorderpfoten gesetzt, so entsteht die typische Hasenspur:


HasenspurLupe


Am After und am Kopf neben Nase und an den Backen befinden sich Duftdrüsen, die ein Sekret aussondern. Dieses verteilt der Feldhase beim Putzen des Fells mit den Vorderpfoten über den ganzen Körper. Das Gehör ist sehr gut ausgebildet, die beiden Löffel sind sehr beweglich und mit großen Schalltrichtern ausgestattet. Das Richtungshören mit beiden Ohren ist hervorragend ausgeprägt. Als Pflanzenfresser benötigt der Feldhase kein hohe Sehschärfe fürs Detail, dafür besitzt er ein Gesichtsfeld von nahezu 360°. Er kann dadurch seine Feinde frühzeitig rundum wahrnehmen. Aufgrund seiner langen Hinterbeine ist er sehr flink, er schlägt Haken oder vollführt Sprünge und erreicht bis zu 70 Stundenkilometer. Die Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Knospen, aber auch Feldfrüchte wie Kohl oder Getreide werden gerne gefressen. Die gespaltene Oberlippe ermöglicht ein gutes Nagen mit Hilfe der Nagezähne.

Zur Rammelzeit kämpfen die männlichen Rammler um eine Häsin. Diese hat von Januar bis September etwa alle 38 Tage Interesse an einer Paarung. Dann versammeln sich die Rammler um sie, wobei es zu wilden Rangeleien und Verfolgungsspielen kommt. Nur der Schnellste und Ausdauerndste hat die Chance auf eine Begattung mit der Häsin. Nach 42 Tagen Tragezeit wirft sie bis zu fünf Junge. Die Jungen werden in einer Erdmulde, der Sasse, geboren.
Im Gegensatz zum Kaninchen werden keine unterirdischen Bauten angelegt. Die beharrten, 100 Gramm schweren Jungtiere können sofort nach der Geburt sehen und sich dann schon gut fortbewegen. Die Häsin säugt die Jungen vier bis fünf Wochen lang, meist abends nach Sonnenuntergang. Sie bleibt nur wenige Zeit bei ihnen, weil ihr Geruch Feinde anlocken könnte. Eine Häsin kann drei- oder viermal pro Jahr Junge werfen. Das Höchstalter für Feldhasen beträgt zwölf Jahre.

Die Feldhasen leben als Einzelgänger, wenn gerade keine Paarungszeit ist. Am Tag sitzen sie oft mit dem Kopf gegen den Wind gut getarnt in der Sasse, wo sie Fuchs, Marder oder Habicht nur schwer ausmachen können. Gefahr droht ihnen auch durch Bejagung.
Feldhasen kommen in Europa, im westlichen Asien und in Nordafrika vor. Sie bewohnen Steppengebiete, aber auch nahezu alle anderen Lebensräume. Umfassende Waldgebiete werden gemieden. Man findet sie auch an der Meeresküste, im Hochgebirge und vor allem in kleinräumigen Heckenlandschaften. Dieser Lebensraum zeichnet sich durch kleine Felder aus, die durch Hecken abgetrennt sind. Durch eintönige Monokulturen der Landwirtschaft mit riesigen Feldern und fehlenden Hecken wird der natürliche Lebensraum der Feldhasen bedroht.
 
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