|
Europäische
Wildkatze
lateinischer
Name: Felis silvestris
englischer Name: Wild cat
französischer Name: Chat sauvage
Klasse: Säuger
Ordnung: Raubtiere
Familie: Katzen
Größe: 55 - 80 cm, max. 8 kg
Lebensraum: felsige Waldgebiete |
Die Europäische Wildkatze ist größer
und schwerer als die Hauskatze
und besitzt ein dickeres und buschigeres Schwanzfell mit drei
dunklen Ringen am Ende. Das Fell ist fein gestreift, die Schnauze
ist breiter; die helle, fleischfarbene Nase ist ein weiteres typisches Merkmal. Sie hat ganz helle und kräftige Schnurrhaare. Nicht immer lässt sich
die Wildkatze von der Hauskatze unterscheiden, da sie sich auch mit dieser
paart. Im Gegensatz zum Luchs kommen keine Ohrpinsel vor.
Typische Kennzeichen
der Wildkatze: Fleischfarbene Nase, breite Schnauze, helle,
kräftige Schnurrhaare, Streifenzeichnung im Fell.
Die Wildkatze ist wie alle anderen schnell beweglichen Raubtiere ein typischer Zehengänger. Im Gegensatz zum Rotfuchs sind beim Trittsiegel der Wildkatze die Krallen nicht sichtbar. Neben den Sohlenballen erkennt man den Abdruck der vier Zehen. An der Vorderpfote hat die Wildkatze fünf Zehen, die fünfte Zehe ist auf der Spur nicht sichtbar. Im Tiefschnee kann die Wildkatze im Gegensatz zum Luchs nicht mehr so gut laufen. Das Trittsiegel der Wildkatze ist der Hauskatze sehr ähnlich, insgesamt ist es bei der trabenden Wildkatze etwas größer, während die Schrittlänge eher kürzer ist:
Das Skelett der Wildkatze weist einige Besonderheiten auf: Die Halswirbel sind
besonders gut drehbar. Daher kann die Katze ihren Kopf
rückwärts
nach oben drehen. Die hohen Dornfortsätze der einzelnen Wirbel ermöglichen gute
Ansatzpunkte für eine kräftige Muskulatur. Die Lendenwirbel nehmen von vorne nach hinten an Breite zu und sind aufgrund ihrer Drehfähigkeit Voraussetzung für das enorme Sprungvermögen der Katze. Die Wildkatze hat ein Raubtiergebiss
Das Skelett der Wildkatze ist weitgehend identisch mit dem Skelett der Hauskatze.
Wildkatzen leben in den Waldgebieten der
Mittelgebirge mit viel Unterholz und felsigen Bereichen. Man findet sie
in Deutschland, Polen, Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Schottland
und in Südosteuropa. Die Wildkatze lebt als Einzelgänger und
verkriecht sich in felsigen Schlupflöchern oder in alten Fuchsbauten.
Tagsüber sonnt sie sich manchmal auf einem Ast oder einem warmen Felsen.
So bekommt man sie aber fast nie zu Gesicht, denn bei einer Störung
verkriecht sich die sehr scheue Katze sofort in das Unterholz. Sie wird
erst nachts richtig aktiv und geht dann auf die Jagd. Der Lauerjäger
erbeutet Mäuse, Ratten, Eichhörnchen,
Kleinvögel, Frösche, aber auch Kaninchen
oder junge Hasen.
Das Revier einer Wildkatze kann bis zu
neun Quadratkilometer umfassen. Das männliche Tier, der Kuder
(umgangssprachlich auch "Kater") sucht die Kätzin
nur zur Paarungszeit im Februar oder März auf. Nach einer Tragezeit
von etwa neun Wochen bringt die weibliche Katze zwei bis vier Kätzchen
zur Welt. Die Kätzin säugt die Kätzchen und zieht sie auf.
Nach mehr als einem halben Jahr suchen sich diese ein eigenes Revier. Junge
Wildkatzen sterben oft, da sie immer wieder Viruskrankheiten zum Opfer
fallen. Während die Wildkatzen früher häufig bejagt wurden,
sind sie heute ganzjährig geschützt. |
|