
Die Knoten der Maishalme sind von Hüllblättern geschützt.
 
Die bekannten Getreidesorten gehören zur Familie der Süßgräser. Ihre Blätter  sind parallelnervig, die Keimlinge kommen mit einem Keimblatt aus dem Boden.  Sie werden daher wie die 
Orchideen zu den einkeimblättrigen Pflanzen gezählt.  Sie besitzen meist runde Stängel (Halme) und auffällige, verdickte 
Knoten. Dicht oberhalb des Knotens ist die  Wachstumsstelle, die besonders empfindlich gegen Abknicken ist. Daher ist  sie mit einer 
Blattscheide umwachsen. Da wo  sich die Blattscheide vom Stängel abspreizt, findet man ein feines  Häutchen, das 
Ligula genannt wird. Die  Süßgräser besitzen keine Einzelblüten, sondern Ähren  (Weizen, Roggen, Gerste) oder Rispen (Hafer) als Blütenstände  mit 
Ährchen.
  

Arbeitsblatt
 

Lösungen
 
Am Morgen schwellen die 
Schwellkörper in den Ährchen an  und drücken die Spelzen auseinander. Die V-förmige 
Deckspelze endet im Gegensatz zur durchsichtigen 
Vorspelze in einer langen 
Granne. Innerhalb von 20 Minuten  wachsen dann die 
Staubfäden auf das Drei-  bis Vierfache heran. Aus den 
Löffelchen rieselt der Blütenstaub, der durch den Wind verbreitet wird. Er wird  von den federartigen und weit ausgebreiteten 
Narben anderer Blüten eingefangen. Nach  einiger Zeit entstehen aus den befruchteten Eizellen 
Körner als Frucht. Diese Nussfrucht der Süßgräser  wird auch als 
Karyopse (griech. in etwa 
nusskernartig  aussehend) bezeichnet.
Die Früchte der  Getreide stellen aufgrund ihres Gehalts an Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen,  Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen wertvolle Nahrungsmittel dar.  Die Getreidearten wurden im Laufe der Jahrhunderte aus zahlreichen Wildgräsern  kultiviert. 
Wintergetreide wie Winterroggen,  Winterweizen oder Wintergerste wird im September ausgesät und im Sommer  des nächsten Jahres geerntet. Es gedeiht vor allem im mitteleuropäischen  Raum. 
Sommergetreide wie 
Hafer oder 
Mais wird im März gesät und im  Sommer des gleichen Jahres geerntet. Aufgrund der langen Reifungszeit und  der Nutzung der Feuchtigkeit im Winter, sowie der Wärme im Frühling  erhält man aber bei den Winterformen erheblich bessere Ernteerträge.
  
Getreideproben und ihre Körner.
 
Der heute kultivierte  Weizen (
Dinkel und 
Weich-Weizen)  besitzt in der Regel sehr kurze oder gar keine Grannen. Eine Ausnahme bildet  der 
Hart-Weizen mit langen Grannen, der daher  mit dem Roggen verwechselt werden kann (siehe Abbildung). Der 
Roggen hat mittellange Grannen, die etwa gleich lang sind. Die längsten Grannen  kommen bei der 
Gerste vor, sie sind unterschiedlich  lang. Die Kreuzung aus Roggen und Weizen wird als 
Triticale bezeichnet.
  
Weich-Weizen, Hart-Weizen, Roggen, Gerste
(von links nach rechts).