Die zweiblütigen Ährchen des Roggens
sind mit Grannen versehen. Diese sind etwa halb so lang wie die Ähre.
Die Blätter sind blaugrün bereift. Roggen wird überwiegend
als Wintergetreide angebaut, die Aussaat erfolgt im Herbst, die Ernte im
nächsten Sommer. Die Bestäubung findet durch Wind statt. Wie
seine ursprüngliche Form, der Bergroggen,
ist der kultivierte Roggen wenig temperaturempfindlich. Er gedeiht auf
fast allen Bodenarten. Es werden Lufttemperaturen von bis zu -25°C
toleriert.
In der Welternährung spielt der Roggen heute keine so bedeutende Rolle mehr wie der Weizen oder der Reis. In Nord- und Mitteleuropa ist der Einsatz als Brotgetreide und als Tierfutter weit verbreitet. Brot aus Roggenmehl ist lange haltbar und eignet sich für die Vorratshaltung. Das Mehl ist dunkler, das Brot schmeckt rauher. Daher bevorzugen viele Menschen Brot aus Weizenmehl. Roggenmehl enthält weniger Kleberanteile, Roggenbrote sind nicht ganz so luftig und bilden keine Blasen. Sie halten aber die Feuchtigkeit sehr gut und sind daher lange haltbar. Roggen wird als nachwachsender Rohstoff
eingesetzt, durch Vergärung ist die Herstellung von Biogas möglich,
aber auch Bioethanol kann produziert werden. Das Gras eignet sich auch
zur Herstellung von Dämmstoffen mit geringer Wärmeleitung. Der
in Norddeutschland verwendete Kornbrandwein mit einem Alkoholgehalt von
etwa 32% wird überwiegend aus Roggen gewonnen. Auch für die Herstellung
von Wodka dient Roggen als Grundstoff. Vereinzelt sind auch Roggenbiere
auf dem Markt erhältlich.
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