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Gämse
lateinischer
Name: Rupicapra rupicapra
englischer Name:
Chamois
französischer Name:
Chamois
Klasse: Säuger
Ordnung:
Paarhufer
Familie: Hornträger
Größe:
120 bis 130 cm, max. 50 kg
Lebensraum:
Felsiges Gelände im Gebirge |
Bei der Gämse tragen beide Geschlechter
Hörner, die auch Krucken genannt werden.
Im Winter ist das Fell dunkelbraun gefärbt und relativ dicht. Das
Sommerfell ist kürzer und rötlicher, auf dem Rücken verläuft
ein dunkler Streifen. Vom Maul bis zu den Ohren zieht sich eine schwarze
Längsbinde, die einen Kontrast zum hellen Kopf bildet. Der kurze Schwanz
ist nur sieben oder acht Zentimeter lang. Die Gämse hat im Gegensatz
zum Rothirsch keine Voraugendrüsen, sondern
eine Brunftfeige hinter den Hörnern.
Dort sondert sich zur Paarungszeit ein stark riechendes Sekret ab. Gämsen
stoßen bei Gefahr einen Alarmpfiff aus.
Das Trittsiegel der Gämse ist fast quadratisch. Die Schalen stehen weiter auseinander als beim Reh. Dies verhindert im Winter das allzu tiefe Einsinken im Schnee. Wie beim Alpensteinbock ist die Sohle weich wie Gummi. Dadurch findet die Gämse auch auf glattem Fels guten Halt. Bei der ziehenden Gämse sind die Afterklauen im Trittsiegel nicht sichtbar. Erst bei der fliehenden Gämse erscheinen sie mit einigem Abstand zu den Klauen:
Die weiblichen Geißen
und die jungen Gämsen bilden kleinere Herden, die männlichen
Gamsböcke leben als Einzelgänger.
Sie suchen im September oder im Oktober eine Herde auf und kämpfen
dann mit anderen Männchen um die Weibchen einer Herde. Die Geiß
wirft erst im Mai oder Juni des nachfolgenden Jahres zwei oder drei junge
Kitze. Diese werden von der Mutter gesäugt
und aufgezogen. Nach zwei Jahren werden sie geschlechtsreif. Im Sommer
fressen Gämsen gerne Alpenkräuter oder junge Triebe von Sträuchern.
Im Winter nehmen sie Zweige, Rinden oder Flechten zu sich. Die Gamsböcke
werden bis zu 15 Jahre alt, die Geißen können sogar 20 Lebensjahre
erreichen.
Im Sommer leben die Gämsen oberhalb
des Waldgürtels. Im Winter steigen sie in tiefere Lagen hinab und
nähern sich dann auch menschlichen Siedlungen. Gämsen haben den Luchs,
den Braunbär und den Wolf
als natürliche Feinde. Die jungen Kitze fallen gelegentlich auch einem
Steinadler zum Opfer.
Unerfahrende Jungtiere werden hin und wieder von einer Lawine getötet.
In besonders strengen Winter stellt der Futtermangel ein Problem dar. Die
Jagd auf Gämsen reduziert ebenfalls den Bestand.
Von den Gämsen
gibt es sieben Unterarten: Die Alpengämse kommt im gesamten Alpenraum vor. Die Karpatengämse findet man beispielsweise
in den Karpaten, die Balkangämse in den Gebirgen des Balkans. Die Türkische Gämse kommt in Anatolien vor, die Kaukasusgämse im Kaukasus, die Tatragämse in der Hohen Tatra an der polnisch-slowakischen
Grenze und die Chartreusegämse findet man in einer gleichnamigen Bergkette
im Südosten Frankreichs. Die in den Pyrenäen lebende Pyrenäengämse ähnelt zwar der Gämse, sie stellt aber eine eigene Tierart dar. |
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