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Braunbär
lateinischer Name: Ursus arctos englischer Name: Brown bear französischer Name: Ours brun Klasse: Säuger Ordnung: Raubtiere Familie: Großbären Größe: bis 300cm, max. 780kg Lebensraum: Tundra, Nadelwald |
Der Braunbär hat das kräftigste
Skelett aller Großbären. Auffällig ist der aus Muskeln
gebildete bucklige Widerrist über den
Schultern, die Ohren sind gut sichtbar. Das Fell des Europäischen
Braunbärs ist meistens braun gefärbt, es kommen aber auch
unterschiedliche Schattierungen vor. Bei Jungtieren erscheint manchmal
ein helles Halsband im Fell. Der amerikanische Grizzlybär
und der in Alaska beheimatete und außergewöhnlich große
Kodiakbär stellen Unterarten des Braunbärs
dar. Das Fell des Grizzlys erscheint eher grau (grizzly, engl. gräulich),
aber auch schwarze Ausbildungen kommen vor. Das Gewicht der Braunbären
variiert je nach Gegend sehr stark. So kommen an der Südküste
Alaskas Kodiakbärenmännchen mit einem Gewicht von bis zu 780
Kilogramm vor. Die russischen und nordeuropäischen Braunbären
wiegen im Schnitt nur 200-300 Kilogramm, während manche Exemplare
in Südeuropa und in den Alpen sogar weniger als 100 Kilogramm wiegen.
Typisch für einen Bären ist der unauffällige Stummelschwanz und die vier Füße, die alle mit fünf Zehen und mit bis zu acht Zentimeter langen Krallen besetzt sind. Diese kann der Bär im Vergleich zu den Katzen nicht einziehen. Der Sohlengänger setzt beim Aufsetzen seinen Fuß mit der ganzen Sohle auf. Die Ballen sind gut beharrt. Das Gebiss der Bären ist mit 42 Zähnen ausgestattet (Gebissformel 3/3, 1/1, 4/4, 2/3). Der Seh- und Gehörsinn ist beim Braunbären nicht so gut ausgebildet, dafür hat er einen hervorragenden Geruchssinn. Braunbären bewegen sich schwerfällig im Passgang vorwärts. Diese Fortbewegungsart zeichnet sich durch eine abwechselnde Bewegung der jeweils rechten und linken Beine aus. Braunbären können sehr schnell laufen und erreichen dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern. Auch das Schwimmen stellt kein Problem dar. Junge Bären klettern gerne auf Bäumen herum, für erwachsene Tiere ist das Klettern aufgrund des Gewichts eher problematisch. Die Ernährungsgewohnheiten des Braunbären sind sehr vielfältig. Er plündert Kartoffelfelder, räubert in Bienennester nach Honig, er macht Jagd auf Vogelnester oder fischt in den Flüssen nach Lachs. Die pflanzliche Nahrung besteht aus Gräsern, Wurzeln oder Früchten wie Beeren und Nüssen, auch Pilze werden gerne gefressen. Braunbären drehen Steine um und suchen dort nach Insekten oder deren Larven. Aber auch zahlreiche Nagetiere wie Ziesel, Alpenmurmeltiere oder Wühlmäuse werden gefressen. Die Grizzlybären in den Rocky Mountains jagen sogar nach größeren Säugetieren wie Elch, Rentier oder Bison. Ein Männchen paart sich im Frühsommer mit mehreren Weibchen. Nach der Befruchtung verbleibt die befruchtete Eizelle für bis zu fünf Monate in der Gebärmutter des Weibchens. Erst mit dem Beginn der Winterruhe nistet sich die Eizelle ein, und die eigentliche Tragezeit beginnt. Vor dem Winter frisst der Braunbär eine Fettreserve an. Dann begibt er sich in eine Höhle und verbringt dort die Winterruhe. Während dieser Zeit - von Januar bis März - wirft die trächtige Bärin zwei oder drei Jungtiere, die sie selbst aufzieht und energisch bewacht. Die Mutter verhält sich in dieser Zeit sehr aggressiv, eine Begegnung mit ihr kann tödlich enden, auch männliche Bären werden bei einer Annäherung sofort angegriffen. Die jungen Bären werden fünf Monate lang gesäugt. Die Mutter ist nach zwei bis vier Jahren wieder empfängnisbereit, solange dürfen die Jungen bei ihr bleiben, erst dann werden sie verjagt. Das größte Landraubtier der Erde war einst über ganz Europa verbreitet. Heute findet man Braunbären noch vereinzelt in den Alpen, den Karpaten, den Abruzzen, in Skandinavien, in Russland und in Asien, in Alaska und in Nordamerika. Die Bären wurden in ihren ursprünglichen Lebensräumen in den deutschsprachigen Ländern vor allem durch Bejagung und Zerstörung des Lebensraumes durch den Menschen ausgerottet. Am Ende des 20. Jahrhunderts siedelte man wieder Braunbären in den Österreichischen Alpen an. Einzelne Bären wanderten aus den italienischen Beständen bis über die Alpen. Trotz allen Bemühungen gelingt eine Wiederansiedlung nur schwierig. Ein Problem stellen die Bären dar, wenn sie beginnen, nach menschlichen Abfällen zu suchen. Es erscheint fraglich, ob es gerechtfertigt ist, einen solchen "Problembär" abzuschießen. Normalerweise scheut der Braunbär in freier Wildbahn den Menschen, daher geht er meistens in der Nacht auf Nahrungssuche. |
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