Der Wolf ähnelt einem großen
Schäferhund, er besitzt jedoch einen breiteren Kopf, einen Backenbart
und einen kürzeren, buschigen Schwanz. Die Färbung des Fells
variiert stark, es kommen Exemplare von ganz hell bis ganz dunkel vor.
Die Wölfe Russlands und Nordamerikas können eine Kopf-Rumpflänge
von bis zu 1,60 Meter und ein Gewicht von 160kg erreichen. Im Orient und
auf der arabischen Halbinsel sind die Wölfe wesentlich kleiner und
nur etwa halb so groß und schwer.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Wolf
intensiv gejagt, zwischenzeitlich galt er in Mitteleuropa fast als ausgestorben.
Neuerdings gibt es jedoch wieder Bestände in Frankreich und der Schweiz,
und auch in Spanien, in Italien oder in einigen Balkanstaaten nehmen die
Bestände wieder zu. In den deutschen Bundesländern Sachsen und
in Brandenburg leben wieder einige Rudel, die aus Polen eingewandert sind.
Wölfe leben in sozialen Gemeinschaften.
Innerhalb dieser Rudel herrschen strenge Rangordnungen,
wenn die Wölfe in Gefangenschaft leben. In freier Wildbahn sind diese
Rangordnungen weniger streng ausgelegt. Hier besteht das Rudel aus einer
Familie mit Eltern und Jungwölfen. Es beansprucht ein Revier, das
an den Grenzen mit einer Markierung aus Harn versetzt wird. Dieser Duft
an Sträuchen, Bäumen oder Steinen signalisiert den benachbarten
Rudeln, dass hier ein Wolfsrevier beginnt. Das Heulen
in der Gemeinschaft ist ein weiteres Mittel, um den Revieranspruch zu betonen.
Wolfsgeheul
Wölfe ernähren sich von Rehen,
Hirschen, Wildschweinen,
Elchen, Rentieren,
aber auch von kleineren Säugern. Im Gebirge jagen sie nach Schafen
oder Steinböcken. Bei Nahrungsmangel erbeuten
sie manchmal auch Haustiere oder fressen Aas. Die Jagd findet meistens
im Rudel statt. Dieses schleicht sich so weit wie möglich an das Beutetier
heran und hetzt es auf kurze Distanz, sobald es flüchtet. Längere
Hetzjagden finden eher selten statt.
Mit dem Ausgang des Winters beginnt bei
den Wölfen die Paarungszeit. Vor der Geburt graben die Eltern eine
Erdhöhle. Diese enthält zwei Eingänge und eine große
Kammer. Nach einer Tragezeit von etwa 10 Wochen wirft die Wölfin meist
vier bis sechs Welpen, die bei der Geburt
noch blind und taub sind. Nach zwei Wochen können sie sehen und beginnen
dann auch zu laufen. Nach einer weiteren Woche verlassen sie die Höhle
und spielen mit den Mitgliedern der Familie. Sie werden bis zur siebten
oder achten Woche gesäugt. Aber schon nach der dritten Woche beginnen
sie, Nahrung zu sich zu nehmen, die ihnen die anderen Familienmitglieder
bringen.
Der Wolf ist ein Tier, das unter Artenschutz
steht, er darf in Europa heute nicht mehr gejagt werden. Abschüsse
durch Jäger sind vorwiegend auf Verwechslungen zurückzuführen.
Da Wölfe Schafe und Ziegen fressen, sind sie bei deren Besitzern nicht
gerade beliebt. |