Der Star ist etwas kleiner als eine
Amsel und kurzschwänziger. Das Gefieder glänzt metallisch und schillert farbig. Der in Spanien und Portugal lebende
Einfarbstar hat dagegen ein einheitlich schwarzes Gefieder. Der
Rosenstar ist am Bauch und am Rücken rosafarben. Das Staren-Männchen ist geringfügig dunkler als das Weibchen gefärbt, es hat eine blaugraue Schnabelwurzel, während diese beim Weibchen eher weißlich ist. Im Prachtkleid – also während der Brutzeit – verliert das Männchen die weißen Spitzen im Gefieder, es erhält ein tieferes Schwarz, der Schnabel färbt sich gelblich. Die Weibchen färben sich ebenfalls etwas intensiver, sie behalten aber mehr von den weißen Spitzen im Gefieder. Bei jungen Staren ist das Gefieder noch nicht ausgefärbt, sie erscheinen bräunlich oder gescheckt.
Im Schwarm oder bei Gefahr rufen die Stare ein schwirrendes „Tschrrr“. Das Männchen singt pfeifend und schwatzend. Es kann Geräusche und andere Vögel wie die
Mönchsgrasmücke oder den
Pirol täuschend echt nachahmen. Gackernde Hühner oder der typische Ruf des
Blässhuhns sind ebenfalls im Repertoire der Stare. Manchmal singen gleichzeitig mehrere Männchen auf einem Ast oder auf einer Warte.
Star imitiert Mönchsgrasmücke Star imitiert gackerndes Huhn
Star imitiert Blässhuhn Star imitiert Greifvogel
Der männliche Star ist in der Regel erst ab dem zweiten Lebensjahr geschlechtsreif, erst dann ist das Brutkleid vollständig ausgebildet. Das Weibchen kann dagegen schon im ersten Lebensjahr brüten. Die Paare sind nur während der Brutzeit zusammen, schon innerhalb eines Jahres können die Partner wechseln. Polygamie ist weit verbreitet, es sind zum Beispiel Fälle bekannt, bei denen ein Starenmännchen bis zu fünf Partnerinnen gleichzeitig hatte. Die Nisthöhle befindet sich in Bäumen oder in Mauerlöchern, auch aufgehängte Nistkästen für Stare werden gerne benutzt. Die Nisthöhle wird nicht selbst gebaut, es werden Astlöcher oder verlassene Buntspechthöhlen aufgesucht. Die Höhle wird mit kleinen Zweigen, getrocknetem Pflanzenmaterial und Federn ausgekleidet. Anfang April legt das Weibchen vier bis sechs Eier in die Nisthöhle. Die ovalen Eier glänzen matt, sie sind bläulich weiß und haben kein Fleckenmuster. Nach 12 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungen. Beide Elternteile schaffen Futter heran. Spätestens nach drei Wochen sind die Jungen geschlüpft. Sie benötigen dann weitere drei Wochen, bis sie selbständig fliegen können. Ein Star wird im Schnitt drei bis vier Jahre alt. Es sind aber auch beringte Vögel dokumentiert, die 20 Lebensjahre erreichten.
Bei den Staren kommt Brutparasitismus vor: Manche Stare legen ihre Eier in fremde Nester von Artgenossen. In bestimmten Kolonien wurden bei Untersuchungen bis zu 46 % an Eiern gefunden, die von keinem der brütenden Eltern stammten. Gelegentlich zerstören oder fressen die Weibchen fremde Eier, bevor sie ihr eigenes unterschieben.
Im Frühjahr und während der Brutzeit wird viel tierisches Eiweiß benötigt. Auf dem Speiseplan stehen dann Insekten und ihre Larven, zum Beispiel Käfer, Grillen, Heuschrecken, sowie Spinnen, Tausendfüßer, kleine Würmer und Schnecken. Ab dem Sommer bis in den Winter dient auch pflanzliche Kost als Nahrung, dann fallen die Stare in Schwärmen in Obstplantagen, sie suchen auch gerne nach Beerenfrüchten. Stare schlingen ihre Nahrung sehr hastig hinunter.
Nach dem Ausfliegen aus dem Nest rotten sich die Jungstare zu Trupps zusammen. Diese können aus bis zu 1000 Vögeln bestehen. Auch außerhalb der Brutzeit schließen sich die Stare zu Gruppen zusammen und bilden Schlafgemeinschaften in Baumkronen, im Schilf oder an Gebäuden. Man hat Starenansammlungen mit bis zu zwei Millionen Vögeln beobachtet. Sie schwatzen oft in der Nacht. Am Morgen fliegen einzelne Gruppen in einer gut koordinierten Reihenfolge zur Nahrungssuche ab. Manche Stare sind Standvögel, andere ziehen in großen Schwärmen in ein südliches Winterquartier. Auf dem Vogelzug drohen den Staren viele Gefahren. Oft werden sie systematisch mit Gift oder sogar mit Dynamit bekämpft, weil die Schwärme in den Obstplantagen nicht gerne gesehen werden. Auch Monokulturen und der Einsatz von Insektiziden zerstören die Lebensgrundlagen für die Stare.
Bilder zum Star
Ein Männchen sitzt auf einem Ast und singt.
Ein Weibchen mit Nistmaterial sitzt auf einem Ast.
Dieser Star ist ein talentierter Gesangskünstler (siehe
oben).
Ein Jungtier im Baumloch sperrt seinen Schnabel auf.
Ein Elternteil bringt Futter herbei und füttert den Jungen.
Jungtier in Baumhöhle und erwachsener Star.
Die bläulich-weißen Eier glänzen und sind nicht gefleckt.
Einjähriger, noch nicht ganz erwachsener Star.
Trupp mit jungen Staren am Meer in der Bretagne.