Die Misteldrossel ist größer als eine
Amsel und kann leicht mit der ebenfalls kleineren Singdrossel verwechselt werden. Die tropfförmigen Flecken am Bauch sind jedoch gröber gezeichnet, außerdem fehlt die rahmgelbe Brust. Weibchen und Männchen sind kaum voneinander zu unterscheiden. Der flötende Gesang des Männchens klingt wie eine Mischung des Gesangs der Amsel und des
Pirols, er ist insgesamt jedoch lauter und einfacher als der Gesang der Amsel. Ähnliche Motive werden wiederholt, die einzelnen Strophen sind kürzer als bei der Amsel. Der Warnruf ist ein schnarrender Laut.
Misteldrosseln laufen oft auf freien Flächen ohne Deckung umher. Mit ihren kräftigen Schnäbeln graben sie im Boden. Sie drehen bei der Nahrungssuche auch Steine um. Sie fressen Insekten, Würmer und Schnecken. Ihre Nester bauen sie relativ hoch auf Bäumen. Im Herbst entwickeln die Vögel eine besondere Vorliebe für die Beeren der
Mistel. Aber auch
Eiben- oder Stechpalmenbeeren werden gerne genommen. Dabei besetzen sie die entsprechenden Bäume und vertreiben alle Eindringlinge. So sichern sich standortfeste Vögel ihre Vorräte im Winter. Diese müssen sie oft vor teilziehenden Artgenossen im Winter verteidigen.