Merkmale
Der Wiesen-Kerbel ist ein Doldenblütler mit einem gefurchten, hohlen Stängel. Dieser ist unten mit steifen, kurzen Haaren besetzt und nicht rötlich gefleckt. Die Laubblätter erreichen 15 bis 25 Zentimeter, sie sind zwei- bis dreifach gefiedert, die Fiederblättchen sind fiederspaltig. Die Blüten bilden Blütenstände als Doppeldolden mit 4 bis 16 Döldchen. Die fünfzähligen weißen Blüten erreichen einen Durchmesser von bis zu 2,5 Millimeter. Die vier bis acht Millimeter langen Hüllchenblätter unter den Döldchen sind breit-lanzettlich, sie haben Wimpern und sind spitz. Die gekerbten Kronblätter sind nicht bewimpert. Zwei der fünf weißen Kronblätter sind größer als die drei anderen. Es sind fünf Staubblätter mit gelblichen Staubbeuteln, sowie zwei verwachsene Fruchtblätter mit zwei freien Griffeln vorhanden. Der Fruchtknoten ist unterständig. Es entstehen keulenähnliche, schwärzliche Doppelachänen als zweiteilige Schließfrüchte mit jeweils einem kleinen Schnabel.
Besonderheiten
Die Blüten des Wiesen-Kerbels werden vor allem von kleinen Käfern besucht. Die Verbreitung der Schließfrüchte mit den enthaltenen Samen erfolgt durch Ausstreuen und über das Fressen und Ausscheiden durch Weidevieh.
Verwendung
Der Wiesen-Kerbel wird ähnlich wie der Echte Kerbel als Gewürz zum Würzen von Salat oder Suppen verwendet. Der Geschmack ist nicht ganz so fein, sondern etwas herber. Bei direktem Hautkontakt sind allergische Hautreaktionen unter Lichteinfluss möglich.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze ist auf den Wiesen weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Eine große Gefahr besteht beim Pflücken der Pflanze, wenn der Wiesen-Kerbel mit anderen, sehr giftigen Doldenblütlern verwechselt wird. Gefleckter Schierling ist eine gefährliche Giftpflanze, er hat rotviolett gefleckte Stängel, die Früchte sind eiförmig. Bei der Hundspetersilie erscheinen die Blätter im Umriss dreieckig, sie glänzen unten und sind eher dunkelgrün. Vom eigenen Pflücken wird abgeraten, da die Pflanzen durch einen Laien kaum unterscheidbar sind. Im Gegensatz zur Schafgarbe hat der Wiesen-Kerbel eine echte Dolde als Blütenstand.
Fotos