Gemeiner Löwenzahn  Blütenkörbchen Giftige Bestandteile!
Taraxacum officinale aggr.
April bis Oktober, 10 bis 40 cm
Korbblütler  Asteraceae
Standort 
Nährstoffreiche Böden; Wiesen, Wegraine, Äcker, Gärten, Schuttplätze, lichte Wälder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Herbst-Löwenzahn (Stängel an den Verzweigungen mit wenigen lanzettlichen Hochblättern), Glatter Löwenzahn (steinige, subalpine Orte, Blätter fiederschnittig, Hüllblätter mit hellem Rand); Alpen-Löwenzahn (Hochgebirge, Moränen); Gewöhnliches Ferkelkraut (Spreublätter am Körbchenboden).
LöwenzahnLupeBlüten und grundständige Blätter.
Löwenzahn: AchänenLupeAchänen mit Pappus.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Blätter bilden eine grundständige Rosette. Sie sind lanzettlich, tief gelappt und gezähnt. Der Blütenschaft ist hohl, im Gewebe befindet sich ein weißer Milchsaft, er ist vollständig blattlos. Das Blütenkörbchen erreicht drei bis fünf Zentimeter Durchmesser, es besteht aus vielen goldgelben Zungenblüten. Darum herum hat es grüne Hüllblätter ohne hellen Rand, diese schützen das Blütenköpfchen. Jede einzelne Zungenblüte enthält ein Blütenblatt (Zunge), einen Fruchtknoten und eine Staubblattröhre, aus dem Griffel und Narbe herausschauen. Oberhalb des Fruchtknotens und um die Staubblattröhre herum steht ein Kranz mit feinen Haaren. Nach der Blüte wächst ein Stielchen mit den Haaren über dem Fruchtknoten. Es entsteht ein kugeliger Fruchtstand mit hellbraunen Achänenfrüchten, die geschnäbelt sind und mit einem Haarkranz (Pappus) als Flugschirm versehen sind.
 

Besonderheiten

Der Gemeine Löwenzahn hat eine bis zu zwei Meter tiefe Pfahlwurzel, so dass er auch bei Trockenheit fast immer an Wasser gelangt. Der Milchsaft dient als Schutz vor Verletzungen, Infektionen oder Tierfraß. Er verursacht auf der Haut und auf der Kleidung braune Flecken, die sich kaum noch entfernen lassen. Das Köpfchen kann sich auch nach der Sonne ausrichten. Es schließt bei schlechtem Wetter, bei Nacht oder auch bei Trockenheit. Bei sonnigem Wetter öffnet sich der Fruchtstand und die fallschirmartigen Früchte können durch den Wind verbreitet werden.


Verwendung und Toxikologie

Es existieren mehr als 500 Volksnamen für diese Pflanze, Beispiele dafür sind „Butterblume“, „Kuhblume“, „Pusteblume“ oder „Saublume“. Löwenzahn ist eine alte Heilpflanze. Die enthaltenen Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd und harntreibend. Nach der Volksmedizin soll die Pflanze bei Wassersucht, Leberleiden, Stoffwechselstörungen, Hautleiden, Rheuma und Verdauungsstörungen helfen.

Der Milchsaft im Stängel enthält Bitterstoffe, Triterpene und verschiedene Harze. Er kann die Haut reizen oder allergische Reaktionen auf der Haut verursachen. Nach dem Verzehr können Übelkeit und Erbrechen oder auch Kreislaufstörungen auftreten.


Verbreitung und Gefährdung

Der Löwenzahn kommt auf der Nordhalbkugel an sehr vielen Standorten vor, sein Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Der Löwenzahn ist aufgrund seiner Gesamterscheinung eigentlich unverwechselbar, es gibt aber zahlreiche Pflanzen, die ähnliche Merkmale aufweisen. Herbst-Löwenzahn Scorzoneroides autumnalis (L.) Moench blüht erst ab Juni, er trägt ein paar wenige lanzettliche Hochblätter an den Stängelverzweigungen. Die Stängel können verzweigt sein, die Blätter der Rosette sind mehr eingeschnitten als beim Gemeinen Löwenzahn. Die Artengruppe Glatter Löwenzahn Taraxacum laevigatum aggr. wächst an steinigen, subalpinen Orten, die Blätter sind fiederschnittig und die Hüllblätter haben einen hellen Rand. Die Artengruppe Alpen-Löwenzahn Taraxacum alpinum aggr. kommt im Hochgebirge an Moränen vor. Sehr ähnlich ist auch Gewöhnliches Ferkelkraut. Diese Pflanze hat eine ähnliche Blüte, die Einzelblüten sind aber am Körbchenboden mit Spreublättern versehen. Beim Wiesen-Pippau ist der Stängel oben verzweigt, die Blätter sind fiederspaltig.


Fotos

Bild vergrößern! ZoomEinzelne Blüte aus dem Köpfchen mit Pollenstaub.
Bild vergrößern! ZoomBlüte mit Beschriftung der einzelnen Komponenten.
Bild vergrößern! ZoomGeöffnetes Köpfchen mit jungen und älteren Einzelblüten.
Bild vergrößern! ZoomLöwenzahn: Zwei ganze Pflanzen mit Pfahlwurzeln.
Bild vergrößern! ZoomLöwenzahn-Wiese mit Fruchtständen.
Bild vergrößern! ZoomVollständiger Fruchtstand des Löwenzahns, unberührt.
Bild vergrößern! ZoomFruchtstand zur Hälfte ausgeblasen, Achänen sichtbar.
Bild vergrößern! ZoomDie Achänen mit Pappus stecken noch im Körbchen.
Bild vergrößern! ZoomZwei einzelne Achänen mit Pappus als Flugschirm.
Bild vergrößern! ZoomAchäne in einer stark vergrößerten Makro-Aufnahme.
Bild vergrößern! ZoomDie Achäne hat im oberen Teil Widerhaken.
Bild vergrößern! ZoomAustretender Milchsaft am aufgeschnittenen Stängel.
Bild vergrößern! ZoomBlühender Kirschbaum und Feld mit Löwenzahn.
Bild vergrößern! ZoomBlühende Kirschbäume über einem Löwenzahn-Feld.
Bild vergrößern! ZoomLöwenzahn-Feld mit Kirschbäumen am Horizont.
Bild vergrößern! ZoomBlühendes Löwenzahn-Feld mit blühenden Kirschbäumen.
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