Merkmale
Der Pflanze hat einen Stängel, der oben verzweigt ist. Die Blätter sind fiederspaltig bis buchtig gezähnt, sie bilden eine grundständige Rosette oder sitzen am Stängel. Die oberen sind auf der Außenseite schwach behaart, die unteren verschmälern sich in den Stiel. Auf den verzweigten Stängeln sitzt jeweils ein Blütenkörbchen, es erreicht einen Durchmesser von bis zu vier Zentimeter. Es sind zwei Reihen Hüllblätter um das Körbchen vorhanden. Die äußeren sind kürzer, die inneren länger. Diese erscheinen außen graufilzig und sind leicht abstehend behaart, innen sind sie mit anliegenden Seidenhaaren versehen. Das Körbchen besteht nur aus Zungenblüten, die äußeren sind rein gelb ohne einen rötlichen Hauch. Die Zungenblüten haben einen gelben Griffel mit einer zweigeteilten Narbe. Der kugelige Fruchtstand enthält längliche, im Querschnitt rundliche Achänen mit einem biegsamen, schneeweißen Pappus als Haarkranz.
Besonderheiten
Der Wiesen-Pippau hat eine Wurzel, die sehr tief in den Boden reicht. Dadurch gelangt er auch bei Trockenheit an Wasser. Die Blütenkörbchen werden von Bienen angeflogen. Die Achänen verbreiten sich über den Wind. Speziell ist, dass sich die Samen auch ohne eine Befruchtung entwickeln: Die Pflanze kann sich apomiktisch vermehren. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung wird als Apomixis bezeichnet.
Verwendung
Die Früchte sind bei Vögeln sehr beliebt, sie eignen sich auch als Futter für Kanarienvögel.
Verbreitung und Gefährdung
Der Wiesen-Pippau findet sich selten auf Viehweiden, da er trittempfindlich ist. Er ist trotzdem auf Fettwiesen und an Wegrändern weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Pippau-Arten sind schwer voneinander zu unterscheiden, der Wiesen-Pippau kommt im Frühjahr allerdings sehr häufig auf Mähwiesen vor und bildet relativ hohe Pflanzen. Kleinköpfiger Pippau Crepis capillaris (L.) Wallr. hat kleinere Blütenköpfchen von 1 bis 1,5 Zentimeter Durchmesser. Bei ihm haben die äußeren Zungenblüten auf der Außenseite oft einen rötlichen Hauch. Der Sumpf-Pippau hat breit-lanzettliche Blätter mit gezähntem Blattrand, er liebt eher feuchte Standorte bevorzugt im Gebirge. Bei einem Habichtskraut wie beim Wald-Habichtskraut ist der Pappus nicht biegsam, er zerbricht, wenn man ihn biegen möchte.
Fotos