Löwenzahn, Taraxacum officinale
Korbblütler, April - Juni, 10 - 60 cm
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Standort  Wiesen, Äcker, Gärten, Schutthalden, lichte Wälder; liebt stickstoffhaltige Böden
Wirkstoffe  Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone), Triterpene (Taraxasterol, Faradiol), Flavonoide (Apigeninglycoside, Quercetin, Luteolin), Carotinoide, Sterole, Inulin, Kaffeesäure, Kaliumsalze, Vitamin C
Droge  Wurzel mit Kraut Taraxaci radix cum herba
Merkmale
 Wurzelstock mit Pfahlwurzel bis 50cm tief in den Boden; fiederspaltige Blätter grundständig als Rosette angeordnet; Korbblüten mit goldgelben Zungenblüten; kugeliger Fruchtstand, Früchte mit lang gestieltem Haarkranz

Geschichte
Der Löwenzahn wurde erstmals ausführlich im Kräuterbuch von Hieronymus Bock (1498-1554) als Heilpflanze beschrieben. Besonders bei Erkrankungen an Leber und Galle kam sie zum Einsatz, aber auch bei Fieber, Ruhr, Abszessen, Gliederschmerzen oder Geschwüren am Auge wurde sie empfohlen. Man glaubte auch, dass die gelbe Farbe der Blüten ein Indiz für einen Behandlungserfolg bei der Gelbsucht sei. Auch als Schönheitsmittel für Gesicht und Augen findet der Löwenzahn eine Erwähnung.

Die Volksheilkunde verwendet den Löwenzahn sehr vielfältig. Es existieren mehr als 500 Volksnamen wie Butterblume, Kuhblume, Laternenblume, Pfaffenblume, Pusteblume oder Wiesenlattich. Die Bezeichnung Bettpisser weist darauf hin, dass die Pflanze bei Bettnässern angewandt wurde. Von besonderer Bedeutung ist der Einsatz gegen rheumatische Erkrankungen. Bei einer Frühjahrskur wird sechs Wochen lang täglich Löwenzahntee getrunken.

Heilwirkung
Die Droge hilft bei Infekten an den Harnwegen, da die Inhaltsstoffen ausgesprochen harntreibend wirken. Sie hilft bei Störungen des Gallenflusses, sowie bei Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen. Sie wirkt appetitanregend und fördert die Nierensekretion. Für das Faradiol ist eine positive Wirkung bei rheumatisch-degenerativen Gelenkserkrankungen nachgewiesen.

Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.

Anwendung
Die Blätter werden vor der Blüte gesammelt und getrocknet. Ein Teelöffel der Droge übergießt man mit einer Teetasse kochendem Wasser und lässt zehn Minuten lang ziehen. Neben den Blättern werden auch die Stiele und die Wurzeln für den gleichen Zweck verwendet. Der ausgegrabene Wurzelstock kann geröstet werden und dient dann als Kaffeeersatz. Löwenzahnblätter sind aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin C für die Salatzubereitung geeignet.

Copyright: Thomas Seilnacht