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Rentier,
Ren, Karibu
lateinischer
Name: Rangifer tarandus
englischer Name: Reindeer (Europa), Caribou (USA)
französischer Name: Renne
Klasse: Säuger
Ordnung: Paarhufer
Familie: Hirsche
Größe: bis 220 cm, max. 320 kg
Lebensraum: Tundra, Taiga, Bergland |
Das Rentier oder das Ren ist der einzige
Hirsch, bei dem Männchen und Weibchen ein Geweih tragen. Das Geweih
des Männchens wird bis zu eineinhalb Meter lang, beim Weibchen erreicht
es eine Länge von einem halben Meter. Der männliche Renhirsch wift sein Geweih im Herbst ab, während die weibliche Renkuh erst im Frühjahr ihr Geweih verliert. Die Klauen des Paarhufers können weit gespreizt werden, sie sind mit einer Spannhaut versehen. So bewegt sich das Rentier gut in sumpfigem Gelände oder im Schnee. Im Winter tragen die Rentiere ein relativ helles Fell, das dünnere Sommerfell passt sich an die dunklere Umgebung an.
Das Haustier der Volksstämme Lapplands lebt in umherziehenden Herden in Skandinavien, Grönland, Spitzbergen, Island, Nordamerika und Sibirien. Die Rentier-Herden unternehmen bis zu 5000 Kilometer weite Wanderungen. Sie ernähren sich pflanzlich von Blättern, Kräutern, Pilzen und von Flechten, die sie von Baumrinden und vom Laub abäsen. Zu den natürlichen Feinden gehören Vielfraße, Wölfe, Rotfüchse und Luchse. Aber auch Parasiten wie Stechmücken
oder Fliegenlarven setzen den Rentieren immer wieder zu. Die meisten Rentier-Herden
Skandinaviens bestehen aus gezüchteten Tieren, nur noch selten kommt
dort das echte Wildrentier vor.
In Kanada ist das Rentier als Karibu bekannt.
In der Paarungszeit im Oktober sammeln
die männlichen Tiere einen weiblichen Harem um sich herum. Sie paaren
sich mit mehreren Weibchen. Nach etwa acht Monaten Tragezeit bringen die
Weibchen ein einziges Renkalb im Mai oder
Juni des folgenden Jahres zur Welt. Schon eine Stunde nach der Geburt läuft
es der Mutter hinterher. Es ist nach zwei Jahren erwachsen. Viele Jungtieren fallen den Räubern zum Opfer. Der Mensch schätzt
schon seit der Steinzeit das magere Fleisch und das Fell des Rentiers.
Daher erfolgte schon früh eine Domestikation durch Zucht.
Rentier-Herde im finnischen Lappland
In Lappland weisen Schilder auf die Gefahr
einer über die Straße ziehenden Rentierherde hin. Leider werden
immer wieder Rentiere von Autos und LKWs angefahren. Besonders gefährlich
ist es, wenn sich Mutter und Jungtier auf verschiedenen Straßenseiten
aufhalten. Dann besteht die Gefahr, dass das Jungtier bei einem herannahenden
Auto aufgeschreckt wird und plötzlich zu ihrer Mutter über die
Straße springt. |
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