Das Beobachten ist ein Wahrnehmen von
Vorgängen, Veränderungen oder Entwicklungsprozessen, beispielsweise
bei lebenden Pflanzen und Tieren oder bei ökologischen Vorgängen.
Beobachtungsaufgaben im Unterricht erfolgen an verschiedenen didaktischen
Orten. Bei der vorbereitenden Beobachtung
werden zur Erarbeitung neuer Inhalte Aufgaben gestellt, zum Beispiel: "Beobachte
die Verhaltensweisen deines Hundes oder deiner Katze zu Hause!" Bei
der bestätigenden Beobachtung
werden bereits behandelte Inhalte durch die Beobachtung bestätigt,
beispielsweise "Welche Gemeinsamkeiten lassen sich beim Verhalten des
Wolfes und des Haushundes beobachten?" Bei der entdeckenden
Beobachtung sollen bestimmte Merkmale an einem Lebewesen beobachtet
und beschrieben werden, zum Beispiel "Wie bewegt sich die Euglena vorwärts?"
Dabei ist zu beachten:
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Die Aufgabenstellung erfolgt mit klaren Anweisungen
(dies gilt vor allem für jüngere Schüler)
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Ein zeitlicher Rahmen wird vorgegeben
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Die Wahrnehmung erfolgt mit allen Sinnen (Geruchs-,
Geschmacks-, Tastsinn, Hören, Sehen)
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Das Beobachtete wird protokolliert und verbalisiert
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Es werden Zeichnungen, Schaubilder und Modelle
angefertigt
Kurzzeitbeobachtungen werden besonders bei
der Beobachtung von Bewegungsformen bei Tieren angewandt, beispielsweise
beim Vogelflug oder beim Verhalten von Seevögeln während des Nahrungserwerbs.
Einzelne
Phasen des Schlagflugs einer Ente
Langzeitbeobachtungen ermöglichen
eine besonders intensive Beschäftigung mit einer Sache. Im Biologieunterricht
eignen sich:
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Der Bau eines Aquariums oder
eines Ökosystems im Einmachglas
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Das Beobachten des Nestbaus und die Aufzucht
bei Vögeln wie bei der
Amsel,
beim
Haushuhn oder beim
Kuckuck
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Betrachten und
Beobachten als fachspezifische Arbeitsweise ermöglichen Einsicht in
Bau und Funktion von lebenden Objekten. Im Gegensatz zum Untersuchen und
Experimentieren wird aber kein Eingriff in das Objekt vorgenommen.