Die Trauerseeschwalbe  ist deutlich kleiner als eine 
Flussseeschwalbe.
 Flügel und Schwanz sind etwas kürzer. Sie fliegt mit 
ruckartigem Flug niedriger über dem Wasser als die anderen 
Seeschwalben. Der Schnabel ist schwarz, die Beine sind dunkelgrau. Bei 
erwachsenen Vögeln erscheinen Kopf, Brust und Bauch im Prachtkleid 
schwarz oder dunkelgrau. Die Flügel sind von unten gesehen fast 
einheitlich hellgrau, während die Oberseite dunkler ist. Die 
Flügelspannweite beträgt um die 60 Zentimeter. Die Weibchen 
haben ein etwas helleres Gefieder. Im Schlichtkleid erscheint die 
Trauerseeschwalbe sehr viel heller, sie wird dann gerne mit einer 
Weißbartseeschwalbe verwechselt, die aber einen dunkelroten und dickeren Schnabel hat. Sehr ähnlich ist die 
Weißflügelseeschwalbe,
 die ein fast schwarzes Schultergefieder hat. Die Trauerseeschwalbe ruft
 ein kurzes "Kriek-kriek" oder ein schrilles "Kjäht".
    
    Trauerseeschwalben sind Koloniebrüter und bevorzugen kleinere 
Binnenseen mit viel Bewuchs. Sie bauen ihr Nest auf schwimmenden, 
abgestorbenen Pflanzenteilen und sammeln dazu weiteres Pflanzenmaterial.
 Das Wasser darf nicht zu tief, aber auch nicht zu flach sein. Der 
Standort muss sonnig und windgeschützt sein und darf keinen 
Wellengang haben. Sie nehmen aber auch künstlich gebaute, 
schwimmende Inseln gerne an. Das Weibchen legt braune, schwarz gefleckte
 Eier. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen und werden dann 
weitere zwei Wochen von den Eltern versorgt. Im Alter von sechs Wochen 
verlassen sie gemeinsam mit den Eltern die Brutkolonie. Die Nahrung 
besteht hauptsächlich aus Libellen oder anderen Insekten, die im 
Flug oder direkt von der Wasseroberfläche erbeutet werden. Die Jagd
  findet oft gemeinsam im Schwarm statt. Es werden auch kleine Fische, 
Kaulquappen oder Frösche gefressen, die sich zu nahe an die 
Wasseroberfläche wagen. 
 
Den Winter verbringen die Seeschwalben in 
Westafrika. Der Zug ins europäische Brutgebiet erfolgt im April 
oder sogar erst im Mai. In Deutschland gibt es noch kleinere Brutgebiete
 an Binnenseen, beispielsweise am Dümmersee bei Osnabrück oder
 an der Unteren Havel. Durch gezielte Maßnahmen gelang es, diese 
in Deutschland vom Aussterben bedrohte Vogelart zu erhalten und wieder 
zu vermehren.  In der Schweiz brüteten die Trauerseeschwalben im 
19. Jahrhundert in kleinen Beständen am Neuenburger See. Im 
Frühjahr 2016 erschienen dort erstmals seit langem wieder 
größere Kolonien, die nach neuen Brutplätzen Ausschau 
hielten. Durch das Anlegen schwimmender Inseln und durch weitere 
Unterstützungsmaßnahmen wäre eine Rückkehr in die 
Schweiz durchaus möglich.