Flussseeschwalbe
Flussseeschwalbe
Lateinisch: Sterna hirundo 
Englisch: Common Tern 
Französisch: Sterne pierregarin 
  
Klasse: Vögel 
Ordnung: Regenpfeiferartige
Familie: Möwenverwandte

Größe: bis 36 cm
Lebensraum: Küste, Kiesstrände von Flüssen
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Die Flussseeschwalbe hat eine schwarze Kopfhaube und rote Beine. Sie unterscheidet sich von der Küstenseeschwalbe vor allem am Schnabel: Die Spitze ist dunkel gefärbt. Es gibt noch weitere, feine Unterscheidungsmerkmale, so erscheint der Bauch heller und der Schnabel etwas länger. Allerdings variieren die Merkmale von Ort zu Ort, daher sind diese Unterscheidungsmerkmale nicht zuverlässig. Der kreischende Warnruf „Kriää“ klingt rauher als bei einer Küstenseeschwalbe. Während der Brutzeit hört man oft ein „Krick“ oder eine Variation der typischen Rufe, zum Beispiel „Kierr-kierr-kerri-kerri".

Im Binnenland brüten die Flussseeschwalben auf den Inseln oder Sandbänken der Flüsse oder Seen, an der Küste bevorzugen sie Strände oder Inseln, wo sie größere Kolonien bilden als im Binnenland. Wie bei der Küstenseeschwalbe bringt das Männchen dem Weibchen einen Fisch. Dabei finden auch Flugspiele statt, in denen das Männchen den Fisch hoch hinaufträgt und das Weibchen folgt. Je mehr Fisch das Männchen bringt, umso eher erscheint es für das Weibchen als Partner geeignet. Die Nester liegen sehr nahe beieinander, daher werden die Grenzen energisch verteidigt. Das flache Bodennest liegt meist in einer Mulde und ist nur mit wenig Gras ausgepolstert. Das Weibchen legt zwei oder drei grünbraune, gefleckte Eier Ende April oder im Mai. Anfangs bewacht das Weibchen die Küken, während das Männchen Futter herbeischafft. Später werden die Jungen auch von beiden Eltern mit kleinen Fischen gefüttert. Nach drei bis vier Wochen sind die Jungen schon flugfähig, sie werden aber danach noch eine Weile von den Eltern mehrere Wochen lang gefüttert. Dabei begleiten sie zunehmend die Eltern auf der Fischjagd und erlernen dabei das Jagen. Die Flussseeschwalbe erbeutet die Fische durch Stoßtauchen. Auf der Suche nach Fisch rütteln sie flach über dem Wasser.

Bei kalter Witterung, bei Überflutungen, bei Nahrungsmangel oder durch Räuber wie Möwen, Krähen, Ratten, Füchse oder freilaufende Hunde ist der Bruterfolg gefährdet. Die größte Gefahr geht jedoch vom Verlust der natürlichen Flussläufe mit ihren Sandbänken aus. Die Flussseeschwalbe nimmt gerne künstlich gebaute Plattformen auf geeigneten Seen zum Bau ihrer Nester an.

Flussseeschwalben leben in ganz Europa an der Küste und im Binnenland. Die Küstenseeschwalben bevorzugen dagegen vor allem die Küsten in Nordeuropa. Je nördlicher man geht, umso eher hat man es mit einer Küstenseeschwalbe zu tun. Obwohl die Flussseeschwalben im Winter weit Richtung Süden ziehen, kehren sie jedes Jahr an den gleichen Brutplatz zurück.


Bilder zur Flussseeschwalbe


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