Die Flussseeschwalbe hat eine schwarze Kopfhaube und rote Beine. Sie unterscheidet sich von der
Küstenseeschwalbe
vor allem am Schnabel: Die Spitze ist dunkel gefärbt. Es gibt noch
weitere, feine Unterscheidungsmerkmale, so erscheint der Bauch heller
und der Schnabel etwas länger. Allerdings variieren die Merkmale
von Ort zu Ort, daher sind diese Unterscheidungsmerkmale nicht
zuverlässig. Der kreischende Warnruf „Kriää“ klingt
rauher als bei einer Küstenseeschwalbe. Während der Brutzeit
hört man oft ein „Krick“ oder eine Variation der typischen Rufe,
zum Beispiel „Kierr-kierr-kerri-kerri".
Im Binnenland brüten die Flussseeschwalben auf den Inseln oder
Sandbänken der Flüsse oder Seen, an der Küste bevorzugen
sie Strände oder Inseln, wo sie größere Kolonien bilden
als im Binnenland. Wie bei der Küstenseeschwalbe bringt das
Männchen dem Weibchen einen Fisch. Dabei finden auch Flugspiele
statt, in denen das Männchen den Fisch hoch hinaufträgt und
das Weibchen folgt. Je mehr Fisch das Männchen bringt, umso eher
erscheint es für das Weibchen als Partner geeignet. Die Nester
liegen sehr nahe beieinander, daher werden die Grenzen energisch
verteidigt. Das flache Bodennest liegt meist in einer Mulde und ist nur
mit wenig Gras ausgepolstert. Das Weibchen legt zwei oder drei
grünbraune, gefleckte Eier Ende April oder im Mai. Anfangs bewacht
das Weibchen die Küken, während das Männchen Futter
herbeischafft. Später werden die Jungen auch von beiden Eltern mit
kleinen Fischen gefüttert. Nach drei bis vier Wochen sind die
Jungen schon flugfähig, sie werden aber danach noch eine Weile von
den Eltern mehrere Wochen lang gefüttert. Dabei begleiten sie
zunehmend die Eltern auf der Fischjagd und erlernen dabei das Jagen. Die
Flussseeschwalbe erbeutet die Fische durch Stoßtauchen. Auf der
Suche nach Fisch rütteln sie flach über dem Wasser.
Bei kalter Witterung, bei Überflutungen, bei Nahrungsmangel oder
durch Räuber wie Möwen, Krähen, Ratten, Füchse oder
freilaufende Hunde ist der Bruterfolg gefährdet. Die
größte Gefahr geht jedoch vom Verlust der natürlichen
Flussläufe mit ihren Sandbänken aus. Die Flussseeschwalbe
nimmt gerne künstlich gebaute Plattformen auf geeigneten Seen zum
Bau ihrer Nester an.
Flussseeschwalben leben in ganz Europa an der Küste und im
Binnenland. Die Küstenseeschwalben bevorzugen dagegen vor allem die
Küsten in Nordeuropa. Je nördlicher man geht, umso eher hat
man es mit einer Küstenseeschwalbe zu tun. Obwohl die
Flussseeschwalben im Winter weit Richtung Süden ziehen, kehren sie
jedes Jahr an den gleichen Brutplatz zurück.
Bilder zur Flussseeschwalbe