Die Dreizehenmöwe ist etwas größer als eine
Lachmöwe, aber deutlich kleiner als eine
Silbermöwe.
Männchen und Weibchen sind im Prachtkleid gleich gefärbt. Im
Prachtkleid erscheinen der Mantel, der Rücken, die Schulter- und
Deckfedern grau, während der Rest – mit Ausnahme der schwarzen
Flügelspitzen – weiß ist. Im Schlichtkleid erscheint der
Hinterkopf grau, und ein halbmondartiger Ohrfleck ist vorhanden. Die
kurzen Beine und die Füße sind anthrazitgrau bis schwarz. Die
Hinterzehe ist zurückentwickelt, nur die drei Vorderzehen sind
gut ausgeprägt. Der deutsche und der lateinische Name sind nach
diesem Merkmal benannt. Ein weiteres typisches Merkmal ist der gelbe
Schnabel, aus dem die Dreizehenmöwe häufig ihre rote Zunge
herausstreckt. Bei der Futterübergabe rufen die Möwen ihren
Ruf, der in etwa klingt wie der englische Name „Kittiwake“. Im
Jugendkleid hat die Möwe ein schwarzes Nackenband und einen
Längsstreif am Flügel.
Dreizehenmöwen bevölkern die Felswände in Nord- und
Nordwesteuropa. Die großen Kolonien umfassen mehr als 10000
Vögel. Die einzige Kolonie Mitteleuropas befindet sich in
Helgoland. Die Möwen bauen Nester auf Felssimse und schichten dabei
Pflanzenmaterial kunstvoll zu einem Haufen. Schlamm und Algen verkitten
das Nest, im Inneren wird es mit Federn ausgekleidet. Das Weibchen legt
meistens zwei Eier, das Brüten wird von beiden Eltern abwechselnd
vorgenommen. Die Möwe sucht auf dem Meer nach Nahrung, sie schnappt
Fische und Krebse von der Wasseroberfläche oder bei
Sturzflügen in das Wasser. Sie kann auch bei stürmischem Wind
jagen. Die Beute wird verschluckt und vorverdaut. Wenn ein Elternteil
zum Nest zurückfliegt, ertönt der typische Ruf, die Nahrung
wird hervorgewürgt und dem im Nest sitzenden Partner
übergeben. Dieser füttert dann damit die Küken. Die ganz
jungen Dreizehenmöwen können nur diese vorverdaute Nahrung
fressen.
Die Dreizehenmöwen bevölkern zur Brutzeit die Küsten des
Atlantiks, von Portugal bis nach Spitzbergen. Nach der Brutzeit fliegen
die Dreizehenmöwen aufs Meer hinaus und leben auf der Hochsee.
Manche erreichen dabei sogar Neufundland. Auf dem offenen Meer machen
ihnen die anderen Möwen und der
Skua das
Futter nicht streitig. Im Winter wandern die Dreizehenmöwen auch
südwärts, teilweise bis zu den Azoren oder ins Mittelmeer.
Früher wurden die Dreizehenmöwen intensiv bejagt, vor allem
die Flügeldeckfedern waren als Mode-Accessoire begehrt. Heute droht
von Ölverschmutzungen eine Gefahr. Zur Fütterung der
Jungtiere im Nest benötigen die Dreizehenmöwen Sandaale.
Finden sie diese nicht in ausreichender Menge, ist der Bruterfolg in
Gefahr.
Bilder zur Dreizehenmöwe