Die schwarze Augenbinde, der graue Kopf und das Rotbraun am Rücken
 sind die Erkennungsmerkmale dieses Würgers. Im Vergleich zum 
Schwarzstirnwürger reicht das Augenband nur ganz wenig über die Augen. Der Neuntöter ist deutlich kleiner als der 
Raubwürger.
 Das Weibchen ist am Kopf rötlicher gefärbt als das 
Männchen, es hat auch nur eine hellbraune, kurze Augenbinde hinter 
den Augen. An der Seite findet sich ein braunes, leicht geriffeltes 
Muster. Der Revier-Gesang des Männchens klingt  knirschend und ist 
mit Imitationen anderer, meist kleinerer Singvögel durchsetzt. So 
kann ein Neuntöter den Gesang einer 
Feldlerche
 nachahmen und trägt ihn sogar etwas leiser als das Original vor. 
Typisch ist auch der schwirrende Ruf, wenn der Neuntöter auf einem 
Busch sitzt.
 
 
  Das Weibchen hat eine braune Augenbinde
 
 Der Neuntöter ist ein Ansitzjäger: Geduldig wartet er auf 
einem Dornenbusch bis ein größeres Insekt in der näheren
 Umgebung auftaucht. Er gleitet lautlos zu seiner Beute und tötet 
sie mit seinem scharfen Schnabel. Dabei hält er sie mit den 
Füßen fest. Wie alle Würger spießt er die Beute 
als Vorrat auf Dornen auf. Die Nester werden gut versteckt in dichten 
Gebüschen gebaut. Im Winter ziehen die Neuntöter nach Afrika. 
Dabei legen sie pro Weg bis zu 8000 Kilometer zurück.