Merkmale
Das besondere Merkmal dieses Habichtskrautes ist der Stängel, der blattlos oder nur mit einem Blatt besetzt ist. Er hat nur Drüsen- und Sternhaare. Die Grundblätter sind lang gestielt, ihre Form ist breit-lanzettlich und am Grund herzförmig gerundet. Im hinteren oder mittleren Bereich sind die Blätter leicht gezähnt. Manchmal sind sie mit braunen Flecken versehen. Die Blütenstände bilden eine Doldenrispe mit zwei bis acht Blütenkörbchen. Diese bestehen aus vielen gelben Zungenblüten mit fünf Zipfeln. Die Hüllblätter der Körbchen haben ebenfalls Drüsenhaare und Sternhaare. Es entstehen schwarze, sichelartig gebogene Achänen mit einem spröden, brüchigen Pappus als Flugorgan.
Besonderheiten
Der Name Habichtskraut ist nach dem lateinischen Gattungs-Namen Hieracium abgeleitet. Angeblich sollen Habichte ihre Sehkraft durch das Trinken des Milchsaftes geschärft haben. Dies ist aber wohl nur eine Legende. Die Drüsenhaare am Stängel und an den Hüllblättern der Blüten sondern ein klebriges Sekret aus, das zum Schutz vor kletternden Insekten dient. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen. Die Verbreitung der Achänen mit dem Pappus erfolgt über den Wind als Schirmchenflieger. Durch das unterirdische Rhizom ist auch eine vegetative Vermehrung möglich.
Verwendung
Die Blätter dienen gelegentlich als Salat- oder Gemüseersatz.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze kommt an Wald- und Wegrändern sehr häufig vor, ihr Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Es sind zahlreiche Unterarten oder Kleinarten bekannt. Andere Habichtskraut-Arten besitzen ähnliche Blüten. Mit diesen bildet das Wald-Habichtskraut Hybriden. Daher ist eine eindeutige Bestimmung oft schwierig. Gewöhnliches Habichtskraut hat drei bis fünf Stängelblätter, die Grundblätter sind in Richtung Stiel verschmälert. Die Hüllblätter des Körbchens zeigen an der Spitze eine pinselartige Bewimperung. Die Achänen sind langgezogen und fast gerade. Kleines Mausohrhabichtskraut ist eine wesentlich kleinere Pflanze aus der Gattung Pilosella mit langen Ausläufern. Die äußeren der zitronengelben Zungenblüten haben oft rötliche Streifen. Der Wiesen-Pippau hat fiederspaltig bis buchtig gezähnte Blätter, die oft eine breite Blattrosette bilden. Der Pappus an den Achänen ist biegsam und nicht spröde.
Fotos zum Wald-Habichtskraut