Die Rote Lichtnelke kennt man auch unter dem Namen Rote Waldnelke. Der Stängel und die Blätter sind dicht behaart. Es sind grundständige Blätter und Stängelblätter vorhanden. Diese stehen gegenständig am Stängel, sie sind breit lanzettlich bis eiförmig und sie haben ein spitzes Ende. Die Pflanze ist in der Regel zweihäusig: Männliche und weibliche Blüten befinden sich auf verschiedenen Pflanzen. Es gibt aber auch Pflanzen, bei denen männliche und weibliche Blüten gleichzeitig vorkommen. Die Blüten bilden einen lockeren, rispigen Blütenstand. Sie erreichen 1,5 bis 2,5 Zentimeter Durchmesser. Die fünf rötlichen Kelchblätter sind drüsig behaart, die fünf pinkroten Kronblätter tief zweilappig. Am Schlund sind sie mit einem Schüppchen versehen, so dass im Blütenzentrum ein „Nebenkrönchen“ zu sehen ist. Dieses ist bei den männlichen Blüten stärker ausgebildet. Bei der weiblichen Blüte zeigen fünf Griffel schweifartig aus der Blüte heraus. Bei der männlichen Blüte sind die 10 Staubblätter teilweise im Nebenkrönchen verborgen. Die weibliche Blüte bildet eine bräunliche Kapselfrucht mit zehn bis zwölf Zähnchen.
Besonderheiten
Die Blüten schließen in der Nacht und öffnen sich am Tag. Vor allem Tagfalter kommen mit ihren langen Rüsseln an den Nektar. Einige Hummeln beißen ein Loch in den Kelch, um an den begehrten Saft zu kommen. Die Kapselfrucht bleibt bei Berührung in Tierfellen hängen. Sie öffnet bei trockenem Wetter. Bewegt sie sich durch den Wind, werden die Samen herausgestreut. Auch Schwimmausbreitung ist möglich.
Verwendung
Die Wurzeln sind reich an Saponinen, aus diesem Grund verwendete man die Lichtnelken früher als natürliches Waschmittel. Die Saponine reizen aber auch die Schleimhäute oder können Vergiftungssymptome auslösen. Die Volksmedizin setzte die Samen früher als Mittel bei Schlangenbissen ein. Die Rote Lichtnelke wird auch für Gärten gezüchtet.
Verbreitung und Gefährdung
Die Rote Lichtnelke ist in ihrem Bestand nicht gefährdet. In den Alpen wächst sie bis auf 2400 Höhenmeter.
Fotos zur Roten Lichtnelke
Vergleich mit anderen Arten
Die Pechnelke hat schmal lanzettliche Blätter und einen klebrigen Stängel, die Kronblätter sind nur ganz leicht eingebuchtet. Bei der Kartäuser-Nelke sind die Kronblätter gezähnt, auch sie hat lanzettliche Blätter. Bei der Heide-Nelke Dianthus deltoides L. sind die Kronblätter weiß punktiert, das helle Zentrum der Blüte ist von einem dunkelroten Ring umgeben. Die Weiße Lichtnelke erscheint im Gesamtaufbau der Pflanze ähnlich, sie blüht aber weiß und bei den weiblichen Blüten ist der Kelch aufgeblasen.
Fotos zum Vergleich
Weiße Lichtnelke.