Merkmale
Die Kartäuser-Nelke hat einen kahlen, meist unverzweigten Stängel. Die Blätter sind schmal-lineal, sie sitzen gegenständig am Stängel. Auf dem Stängel sitzen oft drei Blüten oder auch mehr in einem köpfchenartigen Büschel. Die Hochblätter und die Kelchschuppen sind rotbraun und trockenhäutig. Die Kelchröhre ist 1,2 bis 1,8 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten haben leuchtend purpurrote Kronblätter, die vorne gezähnt sind. Die Staubblätter mit den blauvioletten Staubbeuteln und die Griffel mit ihren Narben ragen aus der Blüte. Es entsteht eine bräunliche, becherartige Kapselfrucht mit vier oder selten auch fünf nach außen umgeschlagenen Zähnchen. Sie ist in etwa so lang wie der Kelch. Die fast schwarzen, leicht abgeplatteten Samen haben ein metallisch glänzendes Rippenmuster.
Besonderheiten
Der Name soll nach den Kartäusermönchen entstanden sein, die diese Nelke in ihren Eremitenklöstern in den Westalpen angepflanzt haben. Die Pflanze hat ein tiefes und weit kriechendes Rhizom, über das auch eine vegetative Vermehrung möglich ist. Die trockenhäutigen Hochblätter und Kelchschuppen verhindern, dass Hummeln oder Bienen von der Seite die Blüte aufbeißen können. Die Bestäubung erfolgt durch Tagfalter, die mit ihren langen Rüsseln an den Nektar gelangen. Die Kapselfrucht bleibt bei Berührung in Tierfellen hängen. Die Zähnchen der Kapselfrucht öffnen bei trockenem Wetter und schließen bei Feuchtigkeit. Bewegt sich die reife Frucht durch den Wind, werden die flachen, geflügelten Samen herausgestreut. Auch Schwimmausbreitung ist möglich.
Verwendung
Die Blüten duften gewürznelkenartig, Verursacher ist das ätherische Öl Eugenol. Früher verwendete man die Nelken-Art daher auch als Gewürz. Heute wird die Kartäuser-Nelke vor allem in Wildpflanzengärten und an Straßenböschungen angepflanzt. Sie wird in Gärtnereien gezüchtet. Die Kartäuser-Nelke bildet große dekorative Pflanzengruppen mit farbstarken Blüten.
Verbreitung und Gefährdung
Die Kartäuser-Nelke ist regional im Bestand gefährdet, die wild wachsenden Pflanzen sind in einigen Gebieten geschützt.
Fotos zur Kartäuser-Nelke
Vergleich mit anderen Arten
Bei der Heide-Nelke sind die Kronblätter weiß punktiert, das Zentrum der Blüte erscheint hell, es ist von einem dunkelroten Ring umgeben. Bei der Pechnelke ist der rötliche Stängel klebrig, die Kronblätter sind nicht gezähnt, sondern leicht eingebuchtet. Die Rote Lichtnelke hat viel breitere Blätter, die zweilappigen Kronblätter sind ohne Zähnung.
Fotos zum Vergleich
Hinweis: Die Fotos wurden mit gezüchteten Pflanzen im eigenen Garten erstellt.