Merkmale
Die Margerite hat einen aufrecht stehenden, leicht kantigen Stängel, der unverzweigt ist. Die unteren Blätter sind einzeln und wechselständig am Stängel, sie glänzen auf der Oberseite und sind spatelförmig und grob gezähnt. Die oberen Blätter zeigen die Zähnung weniger ausgeprägt. Die Blütenkörbchen sitzen einzeln auf dem Stängel. Der Durchmesser beträgt vier bis sechs Zentimeter. Die grünlichen, braun behaarten, lanzettlichen Hüllblätter umrahmen die Blüte unten in mehreren Reihen. Die Blüte enthält auch 20 bis 25 weiße und weibliche Zungenblüten und etwa 400 gelbe zwittrige Röhrenblüten im Zentrum. Als Frucht bilden sich Achänen, die mit einem Kronrest versehen sind. Sie sind mit schwarz-weißen Längsstreifen versehen.
Besonderheiten
Die Blüten werden von zahlreichen Insekten besucht, zum Beispiel von Schmetterlingen, Wildbienen, Käfer, Wespen oder Fliegen. Auch Selbstbestäubung findet statt. Die Blütenkörbchen zeigen immer zur Sonne, sie drehen sich im Lauf des Tages entsprechend dem Sonnenstand.
Die Verbreitung der Achänen erfolgt hauptsächlich durch den Wind oder durch das Anhaften in Tierfellen.
Der Name geht auf das französische Wort marguerite („Perle“) zurück. Für die Pflanze existieren zahlreiche Namen. In der Schweiz nennt man sie im Kanton Bern zum Beispiel „Margritli“. Der Trivial-Name „Gewöhnliche Wucherblume" ist botanisch nicht ganz korrekt, da die Wucherblumen zu einer anderen Gattung gehören.
Verwendung
Die Wiesen-Margerite enthält Polyacetylene, die bei einer Berührung Allergien auslösen können. Es sind auch die Wirkstoffe der Kamille vorhanden, allerdings lange nicht so konzentriert. Deshalb wurde die Margerite nur gelegentlich zur Wundheilung oder bei Erkältungen eingesetzt. Margeriten sind beliebte Gartenpflanzen und Schnittblumen. Früher wurde das Kraut als Gemüseersatz verwendet, die getrockneten Wurzeln dienten als Ersatz für Mehl.
Verbreitung und Gefährdung
Die Wiesen-Margerite ist auf den Wiesen und in den Gärten weit verbreitet. Ihr Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Im Gebirge und in den Alpen wachsen zahlreiche ähnliche Pflanzen-Arten, die den Namen „Margerite“ enthalten und sogar anderen Gattungen zugeordnet werden. Die Alpenmargerite hat zum Beispiel einen meist blattlosen Stängel, sie zählt zur Gattung der Alpenwucherblumen. Dann kommt noch hinzu, dass die klassische Wiesen-Margerite eine von mehreren Klein-Arten darstellt, die unter dem Aggregat Margerite zusammengefasst werden. Auch Hybriden sind möglich. Einfacher ist die Unterscheidung zu Pflanzen, die nicht so direkt verwandt sind: Die Echte Kamille hat kürzere, weiße Zungenblüten; die zwei- bis dreifach fiederteiligen Blätter sind mit ganz schmalen Fiederblättchen versehen. Auch das Mutterkraut besitzt völlig andere Blätter.
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