Mutterkraut, Tanacetum parthenium
Korbblütler, Juni - August, 30 - 60 cm
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Standort   Heimat in Osteuropa; in Gärten kultiviert oder verwildert
Wirkstoffe  Ätherische Öle (Mono- und Sesquiterpene, Campher, Parthenolid u.a.), Flavonoide (Apigenin, Luteolin), Polyine
Droge  Kraut Tanaceti parthenii herba
Merkmale
  Stängel aufrecht, gerillt, verzweigt; Blätter wechselständig, weich, zwei- bis dreifach gefiedert; 5-30 Blütenköpfchen in Doldenrispe, rundliche Zungenblüten; Geruch nach Campher

Geschichte
Der Name Mutterkraut bezieht sich auf den Einsatz bei Frauenleiden. Bei den alten Griechen wurde die Pflanze zur Erleichterung bei der Geburt verwendet. Ähnliche Verwendungszwecke finden sich in der Volksheilkunde. Die Pflanze wird dort aber auch für Auswaschungen nach dem Ziehen von Zähnen oder in Umschlägen bei Wunden und Quetschungen eingesetzt. Hildegard von Bingen empfiehlt es dagegen bei Krankheiten an den Eingeweiden.

Heilwirkung
Die Inhaltsstoffe der Droge wirken krampflösend. Das Sesquiterpenlacton Parthenolid vermag Migräne und die dazu gehörenden Begleiterscheinungen wie Erbrechen oder Schwindel zu lindern. Es zeigt auch eine positive Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen.

Anwendung
Das Kraut wird im Sommer gesammelt und getrocknet. Im Vergleich zur ähnlichen Kamille hat das Mutterkraut weiche und breitere, fiederteilige Blätter, es riecht campherartig und schmeckt stark bitter. Verwendet wird es in Teeaufgüssen oder in Umschlägen zur äußerlichen Behandlung.

Copyright: Thomas Seilnacht