Kornblume  Blütenkörbchen Heilpflanze Schutzstatus!
Centaurea cyanus L.
Juni bis Oktober, 30 bis 100 cm
Korbblütler  Asteraceae

Standort 

Liebt trockene Standorte; Getreidefelder, Äcker, Schuttplätze.

Lebensdauer
Einjährige Pflanze.

Verwechslung
Berg-Flockenblume (Hüllblätter mit schwarzen Fransen, innere Röhrenblüten durchgehend rotviolett); Wegwarte (nur gleichartige Zungenblüten mit Griffel und zweiteiliger Narbe).
Kornblume: BlüteLupeBlütenkörbchen mit Röhrenblüten.
Kornblume: BlätterLupeUntere Blätter.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Kornblume hat einen aufrechten, geraden Stängel, der weiter oben verzweigt ist. Dieser ist weißfilzig behaart. Die oberen Stängelblätter sind schmal-lanzettlich. Die unteren Blätter sind breiter und größer, teilweise auch gezähnt oder fiederspaltig. Das Blütenkörbchen sitzt einzeln auf den Stängeln, es besitzt nur blaue Röhrenblüten, keine Zungenblüten. Selten sind sie rosafarben oder weiß. Die äußeren Hüllblätter des Blütenkörbchens sind grün und liegen eng an, die inneren laufen am Rand violett an. Die außen stehenden Röhrenblüten sind steril und stark vergrößert, sie sind am Ende in fünf oder mehr spitze Lappen geteilt. Die im Zentrum stehenden Röhrenblüten sind fruchtbar, sie sind geschlitzt und erscheinen am Grund rotviolett. Sie haben Staubblätter und einen fest sitzenden Griffel mit einer zweigeteilten Narbe. Es entstehen Achänen mit einem borstigen, gelblichen Pappus. Die Achänen sind im Fruchtstand verborgen und gut geschützt, die vertrockneten Hüllblätter bilden ähnlich wie bei einer Silberdistel einen silbrig glänzenden Strahlenkranz.


Besonderheiten

Die Pflanze wird von Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlingen bestäubt. Die Insekten werden durch den UV-aktiven blauen Farbstoff abgelockt. Dieser fluoresziert bei der Bestrahlung mit Sonnenlicht. Der Farbstoff besteht aus einem Eisen-Aluminium-Komplex des Cyanidins. Die Achänen sind mit einem Ölkörperchen versehen, das Ameisen anlockt. Der borstige Pappus spreizt sich bei Trockenheit und legt sich bei Trockenheit wieder zusammen. Dadurch kann die Frucht auch selbständig am Boden kriechen oder als Bohrfrucht in den Boden eindringen.


Verwendung

In der Volksmedizin diente die Kornblume früher als Mittel bei Verdauungsproblemen. Man setzte sie auch zur Behandlung von Haut-, Bindehaut- oder Schleimhautreizungen ein. Lange bekämpfte man sie als Unkraut, da sie in den Kornfeldern wächst. Die getrockneten Blüten werden als essbare Farbdekoration im Tee oder in Speisen verwendet. Die Kornblume ist eine beliebte Pflanze in Zier- und Bauerngärten.


Verbreitung und Gefährdung

Bei einer zu starken Düngung verschwindet die Kornblume. Bei einer ökologisch orientierten Landwirtschaft kommt sie dagegen häufiger vor. Wildwachsende Kornblumen sind in manchen Regionen gesetzlich geschützt.


Vergleich mit anderen Arten

Die Kornblume kann mit der Berg-Flockenblume verwechselt werden. Bei dieser haben die Hüllblätter des Blütenkörbchens schwarze Fransen und die inneren Röhrenblüten sind durchgehend rotviolett gefärbt. Die Wegwarte hat nur Zungenblüten der gleichen Sorte, jede hat einen Griffel mit einer zweiteiligen Narbe.



Fotos zur Kornblume

Bild vergrößern!ZoomBlühende Kornblumen in einem Mohnfeld.
Bild vergrößern!ZoomKornblumen und Klatsch-Mohn auf einer Wiese.
Bild vergrößern!ZoomKornblumen mit Klatsch-Mohn und Kornrade.
Bild vergrößern!ZoomWeiße Behaarung auf Stängel und Stängelblatt.
Bild vergrößern!ZoomKornblume: Blütenkörbchen von oben.
Bild vergrößern!ZoomKornblume: Blütenkörbchen von der Seite.
Bild vergrößern!ZoomFruchtbare Röhrenblüten im Zentrum des Körbchens.
Bild vergrößern!ZoomGriffel mit Narbe in starker Vergrößerung.
Bild vergrößern!ZoomFruchtstand mit den darin verborgenen Achänen.
Bild vergrößern!ZoomAchänen mit borstigem Pappus und Ölkörperchen (unten).
© Thomas Seilnacht / Handbuch / Lizenz / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen