Silberdistel  Blütenkörbchen Heilpflanze Schutzstatus!
Carlina acaulis L.
Juli bis September, 5 bis 50 cm
Korbblütler  Asteraceae

Standort 

Magerrasen, auch im Gebirge, im Tiefland auf Halbtrockenrasen; sonnige Hänge auf Kalkböden.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Kleine Eberwurz (kleinere Blütenkörbchen, mehrköpfig, höherer Stängel); Akanthusblättrige Golddistel (innere Hüllblätter gelb oder golden glänzend, Körbchen größer, bis 15 cm Durchmesser).
SilberdistelLupeSilberdistel: Habitus der Pflanze.
SilberdistelLupeBraune Röhrenblüten.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Silberdistel hat eine sehr tiefe Pfahlwurzel. Die grundständige Blattrosette besteht aus fiederschnittigen Blättern mit Dornen. Auf einem sehr kurzen Stängel sitzt ein großes Blütenkörbchen, das einen Durchmesser von bis zu sieben Zentimeter erreicht. Die äußeren, langen grünen Hüllblätter erscheinen zerschlitzt und dornenartig. Die inneren Hüllblätter sind zur Blütezeit bereits abgestorben, sie leuchten dann silbrig weiß. Im Zentrum des Körbchens befinden sich mehrere hundert Röhrenblüten, die zuerst gelblich-weiß und später rötlich bis braun werden. Als Früchte entstehen Achänen mit einem kurzen Pappus.


Besonderheiten

Die Silberdistel kann als „Regenanzeiger“ benutzt werden: Bei Feuchtigkeit schließen sich die silbrigen Hüllblätter, deshalb nannte man sie früher auch „Wetterdistel“. Die Achänen werden als Schirmchenflieger durch den Wind verbreitet, sie haften auch an Tierfellen. Körnerfressende Vögel wie Finken verbreiten den Samen ebenfalls. Die losgelösten Körbchenböden können auf dem Steppenboden gut rollen und werden durch den Wind bewegt.


Verwendung

Der synonym verwendete Name Große Eberwurz geht auf die Verwendung der Distel als tiermedizinisches Mittel bei Schweinekrankheiten zurück. In der Volksmedizin setzte man früher die Wirkstoffe aus der Pflanzenwurzel als harntreibendes Mittel ein.


Verbreitung und Gefährdung

Der Bestand der wild wachsenden Silberdisteln ist in einigen Gebieten gefährdet, daher sind die Bestände geschützt. Wild wachsende Pflanzen dürfen nicht ausgegraben oder gepflückt werden, auch nicht für Gärten oder für Blumensträuße. Es dürfen nur Pflanzen aus Züchtungen verwendet werden.


Vergleich mit anderen Arten

Die Kleine Eberwurz Carlina vulgaris L. ist auch unter dem Namen Golddistel bekannt. Sie hat kleinere Blütenkörbchen und einen deutlich ausgeprägten, höheren Stängel. Der Blütenstand ist meist mehrköpfig. Die Körbchen erreichen nur zwei bis vier Zentimeter Durchmesser. Die mittleren Stängelblätter sind plötzlich viel kürzer im Vergleich zu unten. Die Steife Eberwurz Carlina biebersteinii Bernh. ex Hornem. wird auch Langblättrige Golddistel genannt, sie zählt ebenfalls zu den Eberwurzen aus der Gattung Carlina. Auch sie hat kleinere Blütenkörbchen. Die lanzettlichen Stängelblätter erscheinen bei dieser Art schmaler, sie werden von unten nach oben allmählich kürzer, die Spitze ist nicht wie bei der Golddistel mit zwei Dornzipfeln versehen. Die Akanthusblättrige Golddistel Carlina acanthifolia All. wächst eigentlich in Südeuropa, sie kann in Mitteleuropa jedoch als Neophyt auftreten und sieht der Silberdistel sehr ähnlich. Bei ihr glänzen die inneren Hüllblätter nicht silbrig, sondern hellgelb bis golden. Die Körbchen sind bei dieser Art oft größer, sie können 15 Zentimeter Durchmesser erreichen.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomSilberdistel: Das Körbchen schließt bei Feuchtigkeit.
Bild vergrößern! ZoomHier sind die grünen, äußeren Hüllblätter gut zu erkennen.
Bild vergrößern! ZoomVertrocknete Hüllblätter beim Fruchtstand.
Bild vergrößern! ZoomKleine Eberwurz im Vergleich: Blütenkörbchen kleiner, mehrköpfig.
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