Merkmale
An dem aufrechten Stängel sitzen kreuzweise gegenständig die eiförmig-länglichen Blätter mit herzförmiger Basis und zugespitztem Ende. Der Blattrand ist grob gesägt bis gezähnt. Die Blüten stehen quirlig in den Blattachseln. Die grünen Kelchblätter bilden eine Glocke mit fünf sternförmig angeordneten Kelchzähnen. Die verwachsenen Kronblätter des Lippenblütlers sind weiß, in der Blütenkrone befindet sich ein Haarkranz, am Grund sind bräunlich-violette Flecken vorhanden. Die Oberlippe ist außen behaart. Die vier weißen Staubblätter sind kurz behaart, zwei davon sind etwas länger, alle vier haben fast schwarze, behaarte Staubbeutel. Sie geben den hellgelben Pollen frei. Griffel und Narbe sind ebenfalls weiß. Es entstehen vierteilige Klausenfrüchte, jede Klause hat ein Elaiosom, das für die Ameisen gedacht ist.
Besonderheiten
Die Bestäubung erfolgt durch langrüsselige Hummeln, die gut an den tief liegenden Nektar kommen. Auch Honigbienen gehen gerne an die Blüten, weil sie dort Pollen sammeln können. Die Verbreitung der Klausen erfolgt durch Ameisen oder durch Weidevieh, dass die Pflanze frisst.
Verwendung
Die Pflanze mit Blüten, Stängel und Blättern wird in der Volksmedizin als Heilpflanze verwendet. Der mit den Blüten abgebrühte Tee wird bei Erkältungskrankheiten und bei Entzündungen der oberen Luftwege eingesetzt. Früher dienten die jungen Blätter als Gemüse oder als Salatgewürz.
Verbreitung und Gefährdung
Die Weiße Taubnessel kommt relativ häufig vor, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Die Weiße Taubnessel ähnelt von der Gestalt her der Gefleckten Taubnessel, sie blüht aber weiß. Die Goldnessel blüht gelb. Diese beiden Arten haben ähnliche, ebenfalls kreuzweise gegenständige Blätter. Im Vergleich zur Brennnessel fehlen die Brennhaare.
Fotos: Weiße Taubnessel