Merkmale
Die Goldnessel hat einen vierkantigen, innen hohlen Stängel. Die eiförmig-spitzen Blätter sind lang gestielt und behaart, der Blattrand ist grob gesägt. Sie stehen kreuzweise gegenständig am Stängel. In den oberen Blattwinkeln stehen in mehreren Etagen Teilblütenstände in Scheinquirlen. Die fünf grünen Kelchblätter sind röhrenartig verwachsen. Die gelbe Unterlippe hat zwei Seitenlappen und einen langen Mittellappen mit dunkelroten Flecken. Die aufrecht stehende, gelbe Oberlippe bildet einen Helm und ist lang behaart. Die vier weißlichen Staubblätter mit den gelben Staubbeuteln überragen den Griffel mit der zweigeteilten Narbe. Es entsteht eine Klausenfrucht, die beim Herausfallen in vier Klausen zerfällt.
Besonderheiten
Die Goldnessel hat ein dickes Rhizom. Nach der Blüte bildet sie lange Ausläufer, die am Boden entlang kriechen und über einen Meter lang werden können. Über diese ist auch eine vegetative Vermehrung möglich. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Hummeln. Die bis zu vier Millimeter großen Klausen haben ein Elaiosom als Futterlockmittel für die Ameisen.
Es existieren mehrere Unterarten: Die Silberblättrige Goldnessel ist aus den Gärten als Hybride verwildert, sie hat fünf- bis zehnblütige Scheinquirle und silberweiße Flecken auf den grünen Blättern. Diese kommen dadurch zustande, dass die Luftschicht zwischen Oberhaut und Gewebe an bestimmten Stellen das Licht total reflektiert. Eine weitere Unterart ist die Berg-Goldnessel mit acht- bis sechzehnblütigen Scheinquirlen.
Verwendung
Die Blätter riechen zwar unangenehm, sie werden aber gelegentlich als Ersatz für Spinat gegessen. Die gelben Blüten werden als Dekoration bei Fleischspeisen eingesetzt.
Verbreitung und Gefährdung
Die Goldnessel ist weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Die Goldnessel hat ähnliche Blätter wie die Weiße Taubnessel oder die Gefleckte Taubnessel. Durch die leuchtend gelben Lippenblüten unterscheidet sie sich aber deutlich. Es sind nur normale Haare an der Blattunterseite und keine Brennhaare wie bei der Brennnessel vorhanden.
Fotos