Goldnessel  Symmetrische Blüte
Lamium galeobdolon (L.) L.
April bis Juli, 20 bis 80 cm
Lippenblütler  Lamiaceae

Standort 

Nährstoffhaltige, lockere Böden im Halbschatten; Waldränder, Wegränder, Gärten, Gebüsche.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Nur anhand der Blätter, zum Beispiel Weiße Taubnessel (weiß blühend) oder Gefleckte Taubnessel (rot blühend), Brennnessel (andere Blüte, Brennhaare).
GoldnesselLupeGruppe mit Blütenständen und Blättern.
Goldnessel: BlütenLupeBlüten im Detail.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Goldnessel hat einen vierkantigen, innen hohlen Stängel. Die eiförmig-spitzen Blätter sind lang gestielt und behaart, der Blattrand ist grob gesägt. Sie stehen kreuzweise gegenständig am Stängel. In den oberen Blattwinkeln stehen in mehreren Etagen Teilblütenstände in Scheinquirlen. Die fünf grünen Kelchblätter sind röhrenartig verwachsen. Die gelbe Unterlippe hat zwei Seitenlappen und einen langen Mittellappen mit dunkelroten Flecken. Die aufrecht stehende, gelbe Oberlippe bildet einen Helm und ist lang behaart. Die vier weißlichen Staubblätter mit den gelben Staubbeuteln überragen den Griffel mit der zweigeteilten Narbe. Es entsteht eine Klausenfrucht, die beim Herausfallen in vier Klausen zerfällt.


Besonderheiten

Die Goldnessel hat ein dickes Rhizom. Nach der Blüte bildet sie lange Ausläufer, die am Boden entlang kriechen und über einen Meter lang werden können. Über diese ist auch eine vegetative Vermehrung möglich. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Hummeln. Die bis zu vier Millimeter großen Klausen haben ein Elaiosom als Futterlockmittel für die Ameisen.

Es existieren mehrere Unterarten: Die Silberblättrige Goldnessel ist aus den Gärten als Hybride verwildert, sie hat fünf- bis zehnblütige Scheinquirle und silberweiße Flecken auf den grünen Blättern. Diese kommen dadurch zustande, dass die Luftschicht zwischen Oberhaut und Gewebe an bestimmten Stellen das Licht total reflektiert. Eine weitere Unterart ist die Berg-Goldnessel mit acht- bis sechzehnblütigen Scheinquirlen.


Verwendung

Die Blätter riechen zwar unangenehm, sie werden aber gelegentlich als Ersatz für Spinat gegessen. Die gelben Blüten werden als Dekoration bei Fleischspeisen eingesetzt.


Verbreitung und Gefährdung

Die Goldnessel ist weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Die Goldnessel hat ähnliche Blätter wie die Weiße Taubnessel oder die Gefleckte Taubnessel. Durch die leuchtend gelben Lippenblüten unterscheidet sie sich aber deutlich. Es sind nur normale Haare an der Blattunterseite und keine Brennhaare wie bei der Brennnessel vorhanden.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomUrsprüngliche Wildform mit wenigblütigen Scheinquirlen.
Bild vergrößern! ZoomBlüte der Goldnessel: Lippenblüte mit Staubblättern.
Bild vergrößern! ZoomGoldnessel von oben: Blätter kreuzweise gegenständig.
Bild vergrößern! ZoomBlattunterseite: gewöhnliche Behaarung, keine Brennhaare.
Bild vergrößern! ZoomSilberblättrige Goldnessel: Gruppe mit gefleckten Blättern.
Bild vergrößern! ZoomSilberblättrige Goldnessel: Blätter mit hellen Flecken.
Bild vergrößern! ZoomSilberblättrige Goldnessel:
Silberweiß geflecktes Blatt.
Bild vergrößern! ZoomSilberblättrige Goldnessel: Gruppe mit gefleckten Blättern.
Bild vergrößern! ZoomBlüte von unten mit vier Staubblättern und Griffel.
Bild vergrößern! ZoomFreigelegte Staubblätter mit Griffel und Narbe.
Bild vergrößern! ZoomStaubbeutel, Griffel mit Narbe und Pollen.
Bild vergrößern! ZoomStängel im Querschnitt: vierkantig und hohl.
Bild vergrößern! ZoomKlausenfrüchte mit jeweils vier Klausen.
Bild vergrößern! ZoomDie vier Klausen lösen sich und fallen heraus.
Bild vergrößern! ZoomDie Klausen haben ein weißliches Elaiosom für Ameisen.
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