Merkmale
Die Gefleckte Taubnessel hat einen hohlen, vierkantigen Stängel, der weiß behaart ist. Die gestielten Laubblätter sind gegenständig kreuzweise angeordnet, sie sind dreieckig-eiförmig und der Blattrand ist grob gezähnt. Bis zu acht Blüten stehen in den oberen Blattwinkeln, sie bilden Blütenstände in Scheinquirlen. Die Kronröhre ist aufwärts gekrümmt. Die Unterlippe der rosafarbenen bis purpurroten Lippenblüte ist weiß und deutlich rot gefleckt. Diese Eigenschaft verleiht der Taubnessel ihren Namen. Die Oberlippe bildet einen aufrecht stehenden Helm, dieser ist außen behaart. Darin befinden sich zwei kürzere und zwei längere, weiße Staubblätter mit dunkelvioletten oder dunkelbraunen Staubbeuteln, die weiß behaart sind. Der Pollen ist leuchtend orange gefärbt. Der Griffel mit der Narbe ist ebenfalls weiß. Es entstehen Klausenfrüchte, die in vier Teile zerfallen, in jeder Klause befindet sich ein Samen.
Besonderheiten
Die Kanten des vierkantigen Stängels sind verstärkt, so dass die aufrecht stehende Pflanze mehr Stabilität erhält. Der Lippenblütler lockt Insekten mit Hilfe seiner Unterlippe an. Das markante Fleckenmuster und der betörende Duft weisen dem Besucher den Weg. Wenn eine Hummel in die Blüte kriecht, biegt sich die Oberlippe wie ein Gelenk zurück. Dadurch kommen Narbe und Staubbeutel in Berührung mit dem Rücken des Insekts. Der Nektar enthält mehr als 40 % Zucker und kann nur durch langrüsselige Insekten erreicht werden. Die einsamigen Früchte werden durch Ameisen verschleppt, die durch die ölhaltigen Anhängsel an der Frucht angelockt werden.
Verwendung
Die Pflanze wird gelegentlich als Wildgemüse verzehrt. In den Gärtnereien werden Zuchtformen für Gärten und Parkanlagen kultiviert.
Verbreitung und Gefährdung
Die Gefleckte Taubnessel kommt häufig vor, ihr Bestand ist nicht in Gefahr.
Vergleich mit anderen Arten
Bei der Purpurroten Taubnessel sind die jungen Blätter purpurrot gefärbt, die Unterlippe ist nicht oder nur undeutlich gefleckt.
Fotos: Gefleckte Taubnessel