Merkmale
Die grundständigen Laubblätter erreichen bis zu 40 Zentimeter Durchmesser, sie erscheinen bereits schon während oder spätestens am Ende der Blütenzeit. Sie sind lang gestielt, breit nierenförmig, am Blattrand ungleich grob gezähnt und auf der Unterseite weiß-filzig behaart. Die ausgewachsenen Blätter sind an der Basis tief gebuchtet, sie haben dort aber keine Öhrchen. Der Blütenstandschaft ist mit blassgrünen, länglichen, schuppenartigen Blättern besetzt. Die Blütenpflanze ist zweihäusig. Die Körbchen mit Röhrenblüten bilden einen rispigen Blütenstand mit weißen Blüten. Die männlichen Pflanzen blühen meistens zuerst. Sie haben Röhrenblüten mit fünf herausstehenden Kronzipfeln, sowie ein dickes, weit herausragendes Staubblatt. Die weiblichen Pflanzen haben Blüten mit langen dünnen Stempeln. Es entwickeln sich Achänenfrüchte, die mit einer weißen Haarkrone versehen sind.
Besonderheiten
Im Mikroskop ist im Stängelquerschnitt zu erkennen, dass die Leitbündel kreisförmig angeordnet sind. Außerdem kann man dabei gut sehen, dass die Haare bei den Pestwurzen mehrzellig sind. Die Blüten werden von Insekten wie Falter, Bienen und Fliegen bestäubt. Die Achänen werden vom Wind verbreitet oder sie haften an Tierfellen.
Toxikologie
Vor allem in der Wurzel befinden sich Pyrrolizidinalkaloide, die als krebserzeugend und leberschädigend gelten.
Verbreitung und Gefährdung
Die Weiße Pestwurz kommt in mittleren bis subalpinen Höhenlagen sehr häufig vor, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Die Rote Pestwurz blüht weiß-rot und ist eine etwas größere Pflanze. Die Alpen-Pestwurz findet man im Felsschutt, sie ist wie die Rote Pestwurz rötlich-weiß blühend. Der Huflattich hat nach der Blüte ähnliche Blätter, bei ihm stehen die Leitbündel im Stängelquerschnitt U-förmig.
Fotos