Merkmale
Die Stängellose Schlüsselblume hat – wie der Name schon sagt – keine Stängel, die Blütenstiele entspringen aus der grundständigen Blattrosette. Die Blätter sind verkehrt-eiförmig, länglich und runzlig. Die Blattunterseite ist fein behaart, der Blattrand ist stumpf gezähnt. Die Pflanze erreicht nicht die Wuchshöhe der beiden großen, bekannten Arten. Auf einem langen, dünnen Blütenstiel sitzt immer nur eine Blüte, diese erreicht bis zu drei Zentimeter Durchmesser. Sie hat grüne Kelchblätter, die hellgelbe Kronröhre ist mit fünf breiten Zipfeln versehen. Um den Schlund herum befinden sich fünf dreieckige orangefarbene Flecken. Es entsteht eine Kapselfrucht.
Besonderheiten
Wie bei allen Schlüsselblumen tritt Heterostylie mit zwei Blütentypen auf. Das Foto oben rechts zeigt den L-Typ der Blüte.
Verwendung
Die kultivierte Art wird auch „Garten-Primel“ genannt, sie ist besonders beliebt in den Gärten, wo sie im Frühjahr im Rasen und in den Blumenbeeten für auffällige Farbtupfer sorgt. Sie wird in verschiedenen Farben gezüchtet. Es gibt zahlreiche Hybriden, sie kann sogar mit der Echten Schlüsselblume gekreuzt werden.
Verbreitung und Gefährdung
Die Stängellose Schlüsselblume kommt in den Gärten zwar häufig vor, wild wachsende Bestände sind aber zurückgegangen. Nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung sind alle Primeln besonders geschützt. In der Schweiz gilt für diese Pflanze ein Schutzstatus für die Kantone Jura, St. Gallen und Nidwalden.
Vergleich mit anderen Arten
Die Echte Schlüsselblume und die Wald-Schlüsselblume haben beide eine größere Wuchshöhe. Bei ihnen hängt an einem Stängel ein schlüsselartiger Blütenstand und die Kronröhre hat kleinere Zipfel.