Wald-Schlüsselblume  Fünfzählige Blüte Schutzstatus!
Primula elatior (L.) L.
März bis Mai, 15 bis 30 cm
Primelgewächse  Primulaceae

Standort 

Lockere, feuchte, lehmige Böden; Laub- und Mischwälder, Schluchten, Bergwälder, Bergwiesen.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Echte Schlüsselblume (duftend, intensivere Blütenfarbe); Stängellose Schlüsselblume (kein Stängel, nur Blütenstiele mit einer Blüte)
Wald-SchlüsselblumeLupeGruppe mit Blütenständen und Blättern.
Wald-SchlüsselblumeLupeBlüten im Detail.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Hohe Schlüsselblume wird in der Schweiz auch Wald-Schlüsselblume genannt. Sie hat grundständige Laubblätter, die in einer Rosette stehen, der Blattstiel ist geflügelt, der Blattrand stark gerunzelt. Die gelben Blüten sind heller und größer als bei der Echten Schlüsselblume, sie duften nur schwach. Die gelbgrünen Kelchblätter sind zu einem Kelch verwachsen, sie haben spitze Kelchzähne und sitzen eng an der Kronröhre an. Die Blüten sind normalerweise fünfzählig, es kommen aber auch Blüten mit sechs oder sieben hellgelben Kronblättern vor. Diese sind an der Basis verwachsen, so dass sich eine Kronröhre mit gerundeten und seitlich abstehenden Blütenzipfeln bildet. Es entsteht eine schmale Kapselfrucht, die aus dem Kelch herausragt. Sie öffnet mit zehn Zähnchen. Darin befinden sich zahlreiche braune Samen.
 
 
Besonderheiten

Bei den Schlüsselblumen gibt es zwei Typen von Blüten. Beim L-Typ („long-styled“) ragen die weiblichen Organe mit Griffel und kugelförmiger Narbe weit aus den Staubblättern heraus, beim S-Typ („short-styled“) ist der Griffel kurz und meist in den umhüllenden Staubblättern verborgen. Die Blüte der Schlüsselblume ist zwar zwittrig, aber durch die beiden vorkommenden Blütentypen wird Selbstbestäubung weitgehend vermieden. Die Pollen des S-Typs bestäuben die Narbe mit langem Griffel des L-Typs. Dieses Vorhandensein zweier verschiedener Griffeltypen bei einer Pflanze nennt man in der Botanik Heterostylie.

An den in der Blütenröhre weit unten liegenden Nektar kommen nur langrüsselige Hummeln und Schmetterlinge. Die Kapselfrucht ist erst im Juni reif. Sie öffnet sich bei Trockenheit mit den zehn Zähnchen, die sich dabei nach außen umrollen. So wird der Samen für den Wind freigegeben, die Kapsel mit den Zähnchen kann sich auch in Tierfellen verhaken. Die Pflanze überwintert in einem Rhizom. Der Gattungsname Primula leitet sich vom lateinischen Wort primus („der Erste“) ab und weist auf die frühblühende Pflanze hin.


Verwendung

Die Wald-Schlüsselblume wird auch von Gärtnereien gezüchtet und kommt in den Gärten als kultivierte Pflanze vor. 


Verbreitung und Gefährdung

Die wild wachsenden Pflanzen sind je nach Gebiet geschützt. Man darf sie nicht pflücken.


Vergleich mit anderen Arten

Die Wald-Schlüsselblume unterscheidet sich von der Echten Schlüsselblume vor allem durch die wenig oder gar nicht duftenden, etwas helleren und größeren Blüten. Die Wald-Schlüsselblume bevorzugt feuchtere Standorte, während man die Echte Schlüsselblume auch auf trockenen Wiesen und in lichten Wäldern findet. Die Stängellose Schlüsselblume hat keinen Stängel und nur Blütenstiele mit einer Blüte.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomWald-Schlüsselblume: Blüte L-Typ mit langem Griffel.
Bild vergrößern! ZoomDer Griffel mit Narbe ragt aus den Staubblättern heraus.
Bild vergrößern! ZoomKugelförmige Narbe in einer Makroaufnahme.
Bild vergrößern! ZoomSchlanke, noch nicht ganz reife Kapselfrucht.
Bild vergrößern! ZoomGeöffnete Frucht mit kugeligen Samen.
Bild vergrößern! ZoomReifende Samen in der geöffneten Frucht.
Bild vergrößern! ZoomDie reifenden Samen sind mit kleinen Bläschen versehen.
Bild vergrößern! ZoomReife Frucht: Geschlossene und offene Kapsel (mit 10 Zähnchen).
Bild vergrößern! ZoomKapsel im Querschnitt mit reifen, braunen Samen.
Bild vergrößern! ZoomOberfläche der Samen: Die Bläschen sind geplatzt.
Bild vergrößern! ZoomReife Samen der Wald-Schlüsselblume.
Bild vergrößern! ZoomZwei reife Samen in starker Vergrößerung.


Hinweis: Die Fotos wurden mit gezüchteten Pflanzen im eigenen Garten erstellt.

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