Merkmale
Die Pflanze besitzt niederliegende Ausläufer, die im Boden wurzeln. Blätter und Stängel sind drüsig behaart. Die Blätter stehen kreuzgegenständig am runden Stängel, sie haben eine lineal-lanzettliche Form. In den Blattachseln befinden sich bei den blühenden Trieben oft Blattbüschel. Der Blütenstand ist gabelig, oft erscheint zuerst nur eine Blüte, meistens bilden sich mehrere pro Stängel heraus. Der Durchmesser der Blüten beträgt 15 bis 20 Millimeter. Die Blüte sitzt über einem schuppenartigen Tragblatt, die weißen Kronblätter sind nur wenig zweispaltig, sie sind maximal 1,5 mal so lang wie Kelchblätter. Wie bei den Nelkengewächsen üblich hat die Blüte zwei mal fünf weiße Staubblätter (mit grüngelben Staubbeuteln) und einen oberständigen Fruchtknoten mit fünf Fruchtblättern, aus denen jeweils ein Griffel mit einer kleinköpfigen Narbe herauswächst. Es entsteht eine hornförmig gekrümmte Kapselfrucht. Diese ist bis zu doppelt so lang wie die Kelchblätter.
Besonderheiten
Das Acker-Hornkraut hat seinen Namen aufgrund der hornartig gekrümmten Kapselfrucht erhalten. Diese krümmt sich mit ihren Zähnchen bei trockenem Wetter nach außen und gibt dann die zahlreichen Samen frei. Auch der lateinische Gattungsname Cerastium bezieht sich darauf, er ist nach dem griechischen Wort keras für „Horn“ abgeleitet. Die grau-flaumige Behaarung schützt die Pflanze vor dem Austrocknen bei starker Sonneneinstrahlung. Es kommen wie bei allen Hornkräutern zahlreiche Unterarten vor.
Verwendung
Die Pflanze wird in Gärtnereien gezüchtet und als Zierpflanze für Gärten kultiviert.
Verbreitung und Gefährdung
Das Acker-Hornkraut wächst in fast allen kalkreichen Mittelgebirgen der Nordhalbkugel, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Filziges Hornkraut Cerastium tomentosum L. kann aufgrund der sehr ähnlichen Blüte leicht mit dem Acker-Hornkraut verwechselt werden. Die Pflanze mit den weißfilzig behaarten Blättern stammt aus dem Mittelmeergebiet und wird häufig in Gärten oder an Wegrändern als Polsterpflanze eingesetzt. Gemeines Hornkraut hat viele kleinere Blüten und kann daher eigentlich nicht mit dem Acker-Hornkraut verwechselt werden. Es kommt auf nährstoffreichen Wiesen der subalpinen und alpinen Zone vor. Bei ihm sind die grünen Kronblätter ungefähr so lang wie die weißen Kelchblätter. Die Große Sternmiere hat eine ähnliche Blüte wie das Acker-Hornkraut. Sie hat aber einen vierkantigen Stängel, die Blätter sind steif, spitzer und viel glatter. Die weißen Kronblätter sind tiefer zweispaltig und sie sind bis zu zweimal so lang wie die Kelchblätter.
Fotos zu den vergleichenden Arten