Merkmale
Die Pflanze hat eine ähnliche Blüte wie das Acker-Hornkraut. Sie hat aber unten einen vierkantigen Stängel. Die gegenständig am Stängel sitzenden, ungestielten, lineal-lanzettlichen Blätter sind steif und spitz, sie haben einen rauen Rand. Sie erreichen eine Länge von drei bis neun Zentimeter. Es wachsen gabelig verzweigte Blütenstände. Der Durchmesser der zwittrigen Blüten beträgt zwei bis drei Zentimeter. Die weißen Kronblätter sind bis über die Hälfte zweispaltig und sie sind maximal doppelt so lang wie die Kelchblätter. Eine Blüte besitzt meist zehn Staubblätter und drei Griffel. Es bildet sich eine Kapselfrucht, die etwa so lang wie der Kelch ist.
Besonderheiten
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, auch Selbstbestäubung ist möglich. Die Samen werden durch den Wind verbreitet. Die Große Sternmiere ist ein Zwergstrauch, der den Winter mit Überdauerungsknospen übersteht. Da diese über dem Boden stehen, ist die Sternmiere kein Hemikryptophyt, sondern ein Chamaephyt. Die immergrüne Pflanze besitzt ein kriechendes Rhizom.
Verwendung
Eine Verwendung ist nicht bekannt. Die Pflanze ist aber für die Raupen einiger Nachtfalter-Arten eine wichtige Futterpflanze.
Verbreitung und Gefährdung
Die Große Sternmiere ist in ganz Europa – mit Ausnahme des hohen Nordens – bis zum Kaukasus, sowie in Nordafrika häufig verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Die Artengruppe der Hain-Sternmiere (auch Wald-Sternmiere) Stellaria nemorum agg. hat im Vergleich zur Großen Sternmiere einen runden, drüsig behaarten Stängel, die Blätter sind gestielt, breiter und eiförmig spitz. Die Blüten sitzen auf gabeligen Verzweigungen. Auch bei den gespaltenen Kronblättern gibt es einen deutlichen Unterschied: Sie erscheinen schmaler und sind fast vollständig gespalten. Sie sind doppelt so lang wie die Kelchblätter. Es sind zehn Staubblätter vorhanden. Die Gras-Sternmiere Stellaria graminea L. hat dünne, fragile Stängel, so dass sie sich an anderen Pflanzen abstützen muss. Ihre grasartigen Blätter sind schmal-lanzettlich. Die oberen Deckblätter an den Gabeln besitzen oft ein Häutchen. Die weißen Kronblätter der Blüte sind wie bei der Hain-Sternmiere fast vollständig gespalten.
Fotos zu den vergleichenden Arten