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Europäischer Biber
lateinischer
Name: Castor fiber
englischer Name: Beaver
französischer Name: Castor
Klasse: Säuger
Ordnung: Nagetiere
Familie: Biber
Größe: 83-110cm, bis 18kg (max. 30kg)
Lebensraum: Ufer von Flüssen
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Die größten Exemplare des Europäischen Bibers
werden mehr als einen Meter lang und bis zu 18 Kilogramm schwer, in Ausnahmefällen erreichen sie sogar mehr als 30
Kilogramm. Das größte Nagetier Europas kann somit schwerer werden als
ein Reh. Ein Biber wird in der Wildnis bis zu 12 Jahre alt, in Gefangenschaft sogar bis zu 20 Jahre. Das auffälligste Merkmal ist
der flache, beschuppte und fischähnliche Schwanz,
der auch Kelle genannt
wird. Er dient als Ruderschwanz zum Schwimmen. Die Hinterfüße
sind so groß wie eine menschliche Hand. Sie sind mit einer Schwimmhaut bespannt.
Die zweite Kralle am Hinterfuß ist gespalten, sie dient als Putzkralle. Damit kann der Biber
sein Fell gut durchbürsten. Der Vorderfuß ist zu einer Greifhand ausgebildet. Beim Schwimmen und Tauchen werden die
Augen durch eine dünne, transparente Haut geschützt. Diese Nickhaut
kann bei Bedarf eingesetzt werden. Nicht nur die Augen sind verschließbar, sondern auch die Ohren. Die Tasthaare dienen hauptsächlich zur Orientierung unter Wasser. Bei Gefahr taucht der Biber mit einer
Rückwärtsrolle ab und entfernt sich unter Wasser. Im
Normalfall bleibt ein Biber meist nicht mehr als eine Minute unter
Wasser. Er kann maximal bis zu 15 Minuten lang unter Wasser bleiben.
Biber beim Schwimmen
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Im Afterbereich besitzt der Biber ein
Drüsenpaar, das ein moschusartiges Öl
absondert. Es dient zur Reviermarkierung. Der Biber fettet sich damit ein, so dass sein Fell wasserabweisend
wird. Früher
wurde das Öl in der Volksmedizin als Bibergeil
eingesetzt. Es diente als Medizin gegen Krämpfe, Anfälle und
Nervosität. Die Felldichte erreicht beim Biber bis zu 20'000 Haare
pro Quadratzentimer, im Vergleich dazu sind es beim Menschen nur 600 Haare
pro Quadratzentimer. Das Fell besteht aus langen Grannenhaaren und einer extrem dichten Unterwolle.
Kopfskelett des Bibers
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Ein weiteres markantes Merkmal des Bibers
sind seine großen Schneidezähne, mit
denen das Nagetier auch harte Hölzer durchnagen kann. Beim Nagen stützt
er sich auf seinen Schwanz ab. In einer Nacht fällt ein Biber ohne
weiteres einen Baum mit 30 bis 40 Zentimeter Durchmesser. Beim Nagen schneidet
er keilförmig zwei bis drei Zentimeter breite und bis zu 15 Zentimeter
lange Späne ab. Dadurch entsteht am angenagten Baum die typische Sanduhrform.
Der Biber fällt die Bäume, damit er an die nährstoffreichen
Knospen kommt. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn die grüne
Vegetation im Winter nicht mehr vorhanden ist. Ein erwachsener Biber frisst
im Winter am Tag etwa fünf Kilogramm Rinde. Die Verdauung der schwer
verdaulichen Zellulose-Nahrung wird durch die Ausbildung eines langen Blinddarms
unterstützt. Am liebsten frisst er Weiden und Pappeln. Im Sommer zählen auch andere Pflanzen wie Rohrkolben, Froschlöffel, Ampfer, Klee und sogar Mais oder Zuckerrüben zur Nahrung.
Angenagter Baum und typische Späne (im Zoom)
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Ein weiterer Grund für das Fällen
von
Bäumen ist die Beschaffung von Baumaterial für die Wohnburg.
Unter bestimmten Umständen bauen die Biber ihre Wohnburg
in einer lehmigen Uferwand, in die sie Röhren graben. Der Eingang
zu ihrer Wohnung befindet sich stets unter Wasser. Gibt es
keine
erhöhten Ufer, bauen sie eine große Burg mit mehreren
Metern Durchmesser. Die Burg besteht aus Knüppeln, Reisig,
Erde und Steinen.
Die Wohnkammer in der Biberburg befindet sich knapp
über der Wasseroberfläche. Dort befindet sich der Fress- und
Schlafplatz der Biberfamilie. Direkt über der Wohnkammer ist ein
Lüftungsschacht aus locker gebauten Zweigen angelegt. Auf dem
Absatz trocknen die Biber ihr Fell, so dass der Schlafplatz nicht nass
wird. Ist der
Wasserstand zu niedrig, bauen die Biber einen Damm,
mit Hilfe dessen sie auch bei Hochwasser den Wasserstand regulieren
können. Eine Biberburg kann auch mehrere Ein- und Ausgänge
enthalten. Im Winter legen die Biber ein
Nahrungsdepot an: Sie verankern dazu Äste in den
Gewässergrund. Gefriert das Gewässer im Winter zu, dann bleibt
dieser Nahrungsvorrat unter dem Eis im nicht zugefrorenen Wasser
zugänglich. Im Herbst dichten die Biber ihre Burg außen mit
Schlamm ab, den sie mit Hilfe ihrer Vorderpfoten vom Gewässergrund
holen und an der Burg festdrücken. Dadurch bleibt es im Winter in
der Burg warm und trocken.
Junger Biber beim Nagen
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Die Biber leben für viele Jahre in
festen Familiengruppen zusammen. Eine Biberfamilie besteht in der Regel
aus fünf bis acht Tieren. Dazu gehören die beiden Eltern und
jeweils zwei oder drei Junge aus zwei Jahrgängen. Im Alter von zweieinhalb
Jahren wandern die jungen Biber von zu Hause weg und suchen sich ein eigenes
Revier. Die Jungtiere sind längere Zeit auf die Eltern angewiesen,
da sie ihr Fell anfangs nicht selbst einfetten können. Meistens wollen
die Jungen anfangs gar nicht ins Wasser gehen, da sie ohne das Fett klatschnass
werden. Dann helfen die Mütter nach, in dem sie die Jungen einfach ins Wasser
werfen.
Mögliche Arbeitsaufgaben
1. Beschrifte die Grafik "Der Biber" mit den im Text fettgedruckten Begriffen und male den Biber aus.
2. Beschreibe die jeweiligen Funktionen.
3. Nutzen sich die Nagezähne ab?
Kopiervorlage (pdf) Lösungen (pdf)
4a. Fertige eine Zeichnung einer Biberburg mit Umgebung
an und beschrifte diese mit den Begriffen: Kessel, Eingang/Ausgang, Wohnkammer,
Lüftungsschacht, Absatz, Nahrungsdepot, Damm.
4b. Alternative Aufgabe: Zeichne den Wasserstand in die Grafik unten ein und beschrifte sie entsprechend.
5. Warum kann man im Winter manchmal Dampf über einer Biberburg sehen?
6. Kopiervorlage mit Lückentext, Zuordnungsspiel, Entscheidungsfragen und Silbenrätsel:
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