Pflanzen
am und im Wasser
Die Pflanzen im und am Wasser bilden zusammen
mit der Tierwelt eine Lebensgemeinschaft, die für den Bestand des
Gewässers von großer Bedeutung ist. In nährstoffreichen
Seen und Weihern treten im Uferbereich typische Zonen bestimmter Pflanzenarten
auf. Nähert man sich einem See, gelangt man über den Bruchwald,
der meist aus Erlen besteht, zu den Weidengebüschen.
In der nächsten vorgelagerten Zone findet man im Großseggenried vor allem Seggen, die zu den Sauergräsern gehören.
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Arbeitsblatt |
Lösungen |
Bereits im Wasser stehen die Pflanzen
des Röhrichts. Hier dominiert das Schilfrohr,
aber auch Rohrkolben, Binsen und Pfeilkraut kommen vor. Das Röhricht
ist ein unverzichtbarer Lebensraum für viele Vögel und Tierarten, beispielsweise für den Teichrohrsänger,
der ein Hängenest aus Schilfrohr baut. Das Röhricht stellt ein
natürlicher Schutz gegen Wellen und den Abbau von Uferland dar. Außerdem
reinigt es das Wasser von Giftstoffen. Es beschleunigt aber auch die Verlandung des Sees, wenn zu viele Nährstoffe im Wasser vorhanden sind. Gelangen
Düngemittel in einen See, nimmt der Pflanzenbewuchs zu. Die Reste
der abgestorbenen Pflanzenteile faulen am Boden und bilden allmählich
eine Torfschicht. Der See beginnt zu verlanden und endet im letzten Stadium
als Flachmoor.
Die Schwimmblattpflanzen wachsen am Boden des Gewässers, die Blätter liegen aber auf der
Blattoberfläche. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Gelbe Teichrose
und verschiedene Laichkrautarten. Tauchblattpflanzen wie die Wasserpest leben fast ganz untergetaucht. Nur ihre unscheinbaren, winzigen Blüten schwimmen auf der Wasseroberfläche. Die Wasserpest gehört zu den wichtigen Sauerstoffproduzenten in einem Gewässer. Die Weiße Seerose und die Krebsschere
gehören zu den Schwimmpflanzen.
Beide
bilden Wasserwurzeln, die frei im Wasser schwimmen. Die
Krebsschere wächst
im Winter am Grund des Gewässers im Schlamm an, im
Frühjahr begibt sie sich wieder auf ihre schwimmende Reise.
Ausgewählte Pflanzen im Kurzportrait
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Korbweide Salix viminalis
Familie: Weidengewächse
Blütezeit: März - April
Höhe: bis 5m
Besonderheiten Dieses Gehölz hat schlanke,
aufrecht stehende Zweige. Man findet es an Ufern und oft
überschwemmten Feuchtgebieten. Die elastischen Ruten dienen zur
Herstellung von Einkaufskörben.
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| Braune Segge Carex nigra
Familie: Sauergrasgewächse
Blütezeit: Mai - Juni
Höhe: bis 80cm
Besonderheiten Die Blütenähren bestehen
aus männlichen Blüten und weiblichen, die darunter sitzen.
Die weiblichen Blüten und Früchte sind bei den Seggen von
einem sackähnlichen Schlauch umgeben. Dadurch können die
Früchte schwimmen.
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Schilfrohr Phragmites australis
Familie: Süßgräser
Blütezeit: Juli - September
Höhe: bis 4m oder mehr
Besonderheiten Die Blütenrispen werden bis zu 60cm lang. Die
unterirdischen Ausläufer erreichen 10 bis 20 Meter, so kann sich
ein dichter Schilfgürtel bilden. In Norddeutschland werden aus den
Halmen Reetdächer gebaut.
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Breitblättriger Rohrkolben Typha latifolia
Familie: Rohrkolbengewächse
Blütezeit: Juni - August
Höhe: bis 2m
Besonderheiten Der dünne, männliche
Blütenkolben sitzt über dem weiblichen Kolben. Die
Blätter wurden früher von den Küfern zum Abdichten von
Fässern benutzt. Die Fruchthaare verwendete man für
Kissenfüllungen oder in Wundverbänden.
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| Flatter-Binse Juncus effusus
Familie: Binsengewächse
Blütezeit: Juni - August
Höhe: bis 1,50m
Besonderheiten Die gelbbraunen Blüten dieser
Staude bilden Blütenstände, die in Knäueln stehen. Die
Stängel eignen sich zum Flechten von Körben, sie haben innen
ein weißes Mark, aus dem man früher Dochte für
Öllampen herstellte.
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| Pfeilkraut Sagittaria sagittifolia
Familie: Froschlöffelgewächse
Blütezeit: Juni - August
Höhe: bis 1m
Besonderheiten Die weißen Blüten
stehen jeweils in Quirlen zu dritt übereinander, die
männlichen befinden sich oben. Typisch sind die großen,
pfeilförmigen Blätter. In China werden die stärkehaltigen
Knollen gekocht und gegessen.
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| Gelbe Teichrose Nuphar lutea
Familie: Seerosengewächse
Blütezeit: Juni - August
Länge: bis 2,6m
Besonderheiten Im Vergleich zur Seerose sind bei
der Teichrose die Blüten gelb und nicht größer als 5cm.
Sie duften und ziehen Käfer und Fliegen zur Bestäubung an. Die
Schwimmblätter sind bis zu 30cm lang. In der Pflanze sind giftige
Alkaloide enthalten.
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| Weiße Seerose Nympaea alba
Familie: Seerosengewächse
Blütezeit: Juni - August
Länge: bis 3m
Besonderheiten Die bis zu 12cm großen
Blüten schließen in der Nacht, Käfer und Fliegen
übernachten darin. Die Blüte enthält bis zu 33
weiße Kronblätter und sehr viele gelbe Staubblätter in
der Mitte. Die Seerose ist wie die Teichrose eine Giftpflanze.
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| Krebsschere Sagittaria sagittifolia
Familie: Froschbissgewächse
Blütezeit: Juni - August
Länge: bis 1m
Besonderheiten Die weißen Blüten
stehen jeweils in Quirlen zu dritt übereinander, die
männlichen befinden sich oben. Typisch sind die großen,
pfeilförmigen Blätter. In China werden die stärkehaltigen
Wurzelknollen gekocht und gegessen.
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| Kleine Wasserlinse Lemna minor
Familie: Aronstabgewächse
Blütezeit: Mai - Juni
Länge: bis 0,6m
Besonderheiten Die Schwimmpflanze wird auch
Entengrütze genannt, da sie von Enten gefressen wird. Wasserlinsen
können sich durch Teilung schnell vermehren. Sie werden in
Kläranlagen eingesetzt, da sie Schadstoffe aus dem Wasser filtern.
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| Schwimmendes Laichkraut Potamogeton natans
Familie: Laichkrautgewächse
Blütezeit: Juni - August
Länge: bis 1,5m
Besonderheiten Die aus dem Wasser ragende
Blütenähre wird bis zu 8cm lang. Die langgestielten
Schwimmblätter sind mit einem wasserabweisen Öl versehen. Die
Schwimmpflanze hält sich gerne zwischen Schwimmblattpflanzen wie
Seerosen auf.
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| Kanadische Wasserpest Elodea canadensis
Familie: Froschbissgewächse
Blütezeit: Mai - August
Länge: bis 0,5m
Besonderheiten Die Blätter stehen am
Stängel in Quirlen zu dritt. Die nur 5mm großen Blüten
schwimmen auf dem Wasser. Wasservögel verschleppten die
Stängel der Tauchblattpflanze aus Kanada nach Europa. So konnte sie
sich überall vermehren.
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Film: Plasmaströmung in der Wasserpest
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