Muscheln besitzen ein Gehäuse,
das aus zwei kalkhaltigen Klappen besteht. Diese werden von einem
Schloss und einem Schlossband zusammengehalten. Im Inneren befindet sich
der Körper des Weichtieres. Muscheln besitzen Kiemen und
können dauerhaft unter Wasser leben. Damit erhalten sie den
Sauerstoff und auch die Nährstoffe aus dem Wasser. Der
Muschelfuß stellt ein Graborgan dar, mit dem sich die Muscheln
eingraben und auch fortbewegen können. Im Boden vergrabene Muscheln
wie die
Sandklaffmuschel besitzen eine
schlauchartige Verlängerung des Körpers, den Sipho, der im
Volksmund auch „Schnorchel“ genannt wird. Dieser dient zur Zufuhr von
Nahrung und zur Abfuhr von Abfallstoffen. Die Sandklaffmuschel hat nur
einen Sipho, andere Muscheln wie die
Herzmuschel oder die
Peffermuschel haben zwei getrennte.
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Europäische Auster (Schalen)
Ostrea edulis
bis 15 cm
Die Europäische Auster lebt in der Nordsee nur noch an einzelnen,
isolierten Stellen in ganz sauberem Wasser. Durch intensive Fischerei
wurde sie im deutschen Wattenmeer und vor Helgoland am Anfang des 20.
Jahrhunderts ausgerottet. Wo früher Austernbänke waren, sind
heute Miesmuschelzuchten. Die leeren Muschelschalen am Strand liegen
dort meistens schon seit Jahrzehnten und sind durch den Sand
abgeschliffen.
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Herzmuschel (Schalen)
Cerastoderma edule
bis 5 cm
Wenn man eine Herzmuschel von der Seite betrachtet, hat sie eine
Herzform. Typisch ist auch die gewellte Schale. Sie lebt leicht
eingegraben im Boden – direkt unter der Oberfläche – und kann sich
mit ihrem Grabfuß wieder eingraben, wenn sie bei Ebbe
freigespült wird. Sie ist die wichtigste Nahrungsquelle für
den Austernfischer und die Eiderente.
Daher darf man in Deutschland nicht mehr nach ihr fischen. Das typische
Wattknistern entsteht, wenn die Herzmuscheln ihren Sipho einziehen und
dabei ein Gasbläschen platzt.
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Miesmuschel (Schalen)
Mytilus edulis
bis 9 cm
Der Name ist nach dem alten deutschen Wort mies („Moos“)
abgeleitet. Die Miesmuschel kann mit einer Drüse an ihrem Fuß
stabile Eiweiß-Fäden spinnen. An diesen zieht sie sich
selbst aus dem Schlamm heraus, und sie heftet sich gerne an andere
Muscheln. Daher sieht man häufig „moos“artige Gebilde, die aus
Ansammlungen vieler Muscheln bestehen können. Die Miesmuschel lebt
nicht eingegraben unter Wasser und filtert dieses bei der
Nahrungsaufnahme. Sie reinigt das Wasser und ist eine bedeutende
Nahrungsgrundlage für die Vögel. Sie wird auch vom Menschen
gegessen.
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Große Peffermuschel (Schalen)
Scrobicularia plana
bis 5 cm
Die Peffermuschel verdankt ihren Namen von ihrem scharfen,
pfefferartigen Geschmack. Sie lebt eingegraben in bis zu 15 Zentimetern
Tiefe. Dort bildet sie eine Atemhöhle. Mit zwei Atemschläuchen
holt sie den Sauerstoff und die Nährstoffe aus dem Wasser direkt
über dem Boden. |
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Plattmuscheln und Trogmuscheln (Schalen)
Arten unbestimmt
Plattmuscheln bis 3 cm, Trogmuscheln bis 6 cm
Die Plattmuscheln sind etwas kleiner als die Trogmuscheln. Die
Trogmuscheln haben besonders stabile Schalen. Die Schalen sind
cremefarbig und von einer dünnen Haut überzogen. Die farbigen
Ringe bilden sich durch die Einlagerung von Eisenverbindungen. Die
jüngeren Exemplare dienen den Krebsen und Borstenwürmern als
Nahrung. Plattmuscheln und Trogmuscheln leben eingegraben im Sand- und
Schlickwatt in bis zu fünf Zentimeter Tiefe. |
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Baltische Plattmuschel, „Rote Bohne“ (Schalen)
Macoma balthica
bis 3 cm
Die „Rote Bohne“ ist eine Varietät der Baltischen Plattmuschel, die
besonders intensiv rot oder rosa gefärbt ist. Sie lebt vor allem
im Wattenmeer der Nordsee und in der westlichen Ostsee. Ihre
Besonderheit ist, dass sie auch auf der Innenseite die Färbung
aufweist. Dies kommt bei den meisten anderen Muschelarten nicht vor. |
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Sandklaffmuschel (Schalen)
Mya arenaria
bis 15 cm
Die bis zu 40 Zentimeter tief im Boden vergrabene Sandklaffmuschel hat
einen fingerdicken, besonders langen Sipho. Diesen benötigt sie zur
Nahrungsaufnahme. Er kann bei Gefahr eingezogen werden. Damit dies
funktioniert, schließen die Schalen nicht vollständig, sie
klaffen auseinander. Daher hat die Muschel ihren Namen. Die
Sandklaffmuschel stirbt, wenn sie aus dem Boden herausgespült wird. |
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Scheidenmuschel (Schalen)
Ensis directus
bis 15 cm
Die Scheidenmuschel verdankt ihren Namen dem Aussehen bei ausgeklapptem
Zustand, das an ein weibliches Geschlechtsorgan erinnert. Sie wurde aus
Nordamerika in die Nordsee eingeschleppt. Sie ist auch unter dem Namen
Schwertmuschel bekannt. Die Muscheln graben sich senkrecht in den Boden
ein, so dass die Atemöffnung noch herausschaut. Sie können
sogar aktiv im Wasser schwimmen, in dem sie die Klappen der Schalen
rhythmisch auf- und zuklappen.
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