Im Prachtkleid ist das Männchen an der Unterseite und am Kopf
überwiegend dunkel und an Oberseite und Hals hell gefärbt. Das
Gefieder des Weibchens ist unscheinbar braun gebändert. Eiderenten
erkennt man vor allem auch an der typischen Dreiecksform des Kopfes.
Die Jungvögel ähneln dem Weibchen, sie erscheinen dunkler und
weniger gebändert. Junge Männchen sind noch nicht
ausgefärbt, sie erscheinen gescheckt. Sie bilden ihr Prachtkleid
erst ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr aus. Das Männchen ruft
in der Balzzeit, der Balzruf klingt in etwa wie ein dunkles
„Au hauu-uu" oder „A huu-ua". Vom Weibchen hört man
gelegentlich einen Knurrlaut oder den Lockruf „Gog-go-go-gogg".
Eiderenten können auf der Suche nach Nahrung bis zu zwanzig Meter
tief tauchen. Normalerweise gehen sie aber nicht tiefer als zehn Meter
und bleiben bis zu vierzig Sekunden unter Wasser. Am Meeresboden sammeln
sie Muscheln, Strandschnecken und Krabben, die sie mit ihrem
kräftigen Schnabel zerknacken können. Eiderenten kommen im
Vergleich zu den anderen Entenarten besonders gut mit Wellen und Seegang
zurecht. Daher trifft man sie auch auf dem Meer.
Während der Balzzeit finden sich die Eiderenten in großen
Trupps zusammen. Das Zurückwerfen des Kopfes ist ein typisches
Balzritual. Das Weibchen knurrt, während das Männchen den
typischen Balzruf von sich gibt. Beim Brüten verbringt das Weibchen
rund um die Uhr seine Zeit beim Gelege und verhungert dabei fast. Es
kann das Nest direkt auf gefrorenem Boden errichten, da Eiderdaunen
hervorragend Wärme speichern. Dabei rupft sich das Weibchen seine
Federn von der Brust. Eiderenten brüten in Kolonien von bis zu 3000
Nestern. Schon kurz nach dem Schlüpfen der Jungen führt die
Mutter ihre Küken zu Artgenossen, so dass sich „Kindergärten“
mit mehr als 100 Jungvögeln bilden. Diese werden dann gemeinsam
betreut. Dadurch kann sich die Mutter auch relativ schnell vom
Brüten erholen und ihre Fettreserven wieder auffüllen.
Im Winter begeben sich die Eiderenten in küstennahe Gewässer,
gelegentlich aber auch bis zu den Schweizer Seen des Alpenvorlandes. In
der Schweiz gibt es ein paar wenige Brutpaare bei Rapperswil im
Zürichsee. In Deutschland kommt die Eiderente im Wattenmeer oder an
der Ostsee vor. Große Kolonien findet man zum Beispiel im
Varangerfjord im Norden Norwegens. Dort gesellen sich gelegentlich auch
einige wenige Exemplare der Prachteiderente dazu. Diese Art brütet
noch höher im Norden, zum Beispiel auch in Spitzbergen. Die Erpel
dieser seltenen Ente fallen durch ihren roten Schnabel und den
darüber liegenden orangen Stirnhöcker auf.
In Island ist das Sammeln von Eiderdaunen ein einträgliches
Geschäft. Ihre Weichheit und ihr
Wärmespeicherungsvermögen machen diese Daunen zu einem
begehrten Artikel. Einhundert Nester bringen etwa ein Kilogramm Daunen.
Die Daunenfedern werden erstmals nach Fertigstellung des Nestes
herausgenommen und dann nochmals am Ende der Brutzeit. Das Weibchen wird
dadurch gezwungen, doppelt so viele Daunen von seiner Brust zu
reißen und ist einem besonderem Stress ausgesetzt. Heute erscheint
dieses Geschäft sehr fragwürdig, da moderne Kissen aus
synthetischen Materialien genauso gut Wärme speichern und dabei
noch wesentlich bessere Stützeigenschaften aufzeigen. Vor allem
halten die modernen Kissen länger, während Daunenfedern im
Kissen nach einiger Zeit zerbrechen und damit ihre stützenden
Eigenschaften relativ schnell verlieren. Außerdem sind
synthetische Kissen gesünder, sofern sie nach dem Standard für
Ökotextilien hergestellt sind, da bei ihnen kaum ein
Allergierisiko besteht.
Bilder zur Eiderente