Dünen entstehen durch das
ständige Transportieren von Sand aus dem Meeresboden durch Wind und
Wellen auf das Land. Die Pflanzen auf den Dünen sorgen für
ihre Befestigung. Nicht nur das Wurzelwerk, sondern auch der Windschutz
durch die Pflanzen sorgt dafür, dass der Sand nicht wieder
weggeweht wird. Die Dünenlandschaften stellen ein natürliches
Bollwerk gegen die Kräfte des Meeres und des Windes dar. Sie
schützen die dahinter liegenden Ortschaften. Das Betreten der
weißen Sanddünen ist problematisch. Bei den Trampelpfaden
liegt das Wurzelwerk offen, so dass der Wind angreifen kann. Damit der
Dünenschutz funktioniert, benötigt es breite
Dünenlandschaften, die weit ins dahinter liegende Land reichen.
Der
Spülsaum ist der vorderste Bereich der Dünen. Am Spülsaum beginnt bereits der Bewuchs. Eine typische Pflanze ist der Meersenf
Cakile maritima
(Foto oben links und Mitte). Der Standort liefert viele
Nährstoffe, so dass die Pflanze schnell wachsen kann und auch nicht
auf einen fixen Platz angewiesen ist. Durch das ständige
Umspülen mit Wasser werden die Samen gut verteilt. Der junge
Meersenf wächst dann einfach an einem anderen Ort. Zwischen
Spülsaum und Dünen liegt der
Strand. Die typischste Pflanze in dieser Zone ist die Salzmiere
Honckenya peploides
(Foto rechts). Sie hat fünfzählige, weiße Blüten
und ein weitreichendes Wurzelwerk. Die Salzmiere ist eine typische
Salzpflanze und damit ein
Halophyt. Wie der
Queller beherrscht sie
Sukkulenz und kann in ihren fleischigen Blättern Wasser aufnehmen. Auch ihre Samen sind besonders gut schwimmfähig.
Bei den
Vordünen beginnt die Dünenbildung. Der Strandquecke stellt hier die Pionierpflanze dar. Darüber stehen die hohen
Weißdünen.
Sie sind durch Windangriff besonders verletzlich, weil sie nicht
vollständig bewachsen sind. Sie können auch wandern. Robuste
Gräser wie der häufige Strandhafer
Ammophila arenaria (Foto oben links) oder der seltenere Strandroggen
Elymus arenarius (Foto Mitte) befestigen sie. Sind Bewuchs und Düne stabil, gesellen sich weitere Pflanzen wie die Strand-Segge
Carex arenaria (Foto rechts) hinzu.
Hinter den Weißdünen kommen die
Graudünen.
Sie haben bereits eine geschlossene Vegetationsdecke. Dort wachsen
weitere Gräser, sowie Blütenpflanzen wie der Kleine
Sauerampfer oder die sehr selten gewordene Stranddistel. Die
Dünentäler
zwischen Graudünen und Braundünen sind relativ feucht. Dort
wird Humus gebildet. Sie werden von Sträuchern und von
feuchtigkeitsliebenden Wasser- und Sumpfpflanzen besiedelt. Je nach
Feuchtigkeit und Sanddicke trifft man die Krähenbeere, die
Moosbeere oder den fleischfressenden Sonnentau an. In den
Dünentälern brüten zahlreiche Vogelarten wie Brachvogel,
Fitis oder Steinschmätzer. Auch Kreuzkröten leben hier. Bei
den
Braundünen ist die Anreicherung von Humus so
weit fortgeschritten, dass der Boden braun erscheint. Dort wächst
dann schon das Heidekraut oder der Tüpfelfarn.
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