Es gibt nur wenige
Pflanzen,
die im Salzwasser oder im Schlick überleben können. Das beste
Beispiel dafür ist der Queller. Er traut sich wie das stark
bedrohte See„gras“ – das auch eine Blütenpflanze ist – bis in das
Watt
hinein. Der Queller ist an die tägliche Überflutung durch
Ebbe und Flut angepasst. In den Stängeln und Ästen werden
Wasser, Kochsalz, Zucker und organische Säuren gespeichert. Damit
der Salzgehalt in der Pflanze nicht zu hoch wird und sie weiterhin
Wasser aufnehmen kann, muss sie den Salzgehalt verdünnen, sie
„quillt“ dadurch auf. Der Queller schützt die Küste, weil sich
zwischen den Pflanzen Schlick festsetzt. Mit dem Lebensraum des
Quellers beginnt die
Salzwiese.
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Queller
Salicornia europaea
Blüte: August – Oktober
Der Queller wird maximal 30 Zentimeter hoch. Die Blätter
der Pflanze sind zu schuppenartigen Gebilden zurückgebildet. Die
gelben, zwittrigen Blüten an den Spross-Enden sind nur ein paar
Millimeter groß. Die Bestäubung der Pflanze erfolgt durch
Schwimmpollen im Wasser und durch Wind. Wenn es im Herbst kalt wird,
stirbt die Pflanze, dann gelangen die Samenkapseln ins Wasser. Diese
dienen rastenden Singvögeln als Nahrung. Im nächsten
Frühjahr wachsen aus ihnen neue Pflanzen.
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Englisches Schlickgras
Spartina anglica
Blüte: Juli – Oktober
Das Englische Schlickgras ist ein gezüchtetes Gras, das nicht nur
im Schlick, sondern auch bis in die Salzwiesen hinein wächst. Es
wird normalerweise bis zu 30 Zentimeter hoch und kann aber auch
höher wachsen. Ursprünglich sollte es als Küstenschutz
dienen, es verdrängt aber als invasive Pflanze den Queller und die
Pflanzen der Salzwiese. Das Wurzelwerk ist so dicht, dass im Schlick
lebende Tiere negativ beeinträchtigt werden. Das Gras besitzt
Salzdrüsen, die sehr effizient Salz ausscheiden können. Darin
ist es seinen Konkurrenten überlegen.
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