Der im Prachtkleid oben schwarz und unten weiß gezeichnete
Tordalk ist leicht an seiner typischen Gesichtsmaske mit dem
hakenförmig nach unten gebogenen Schnabel und der weißen
Schnabelbinde zu erkennen. Beim Aufsperren des Schnabels wird der
leuchtend gelbe Schlund sichtbar. Im Schlichtkleid erscheint die
Oberseite bräunlicher. Im Flug unterscheidet sich der Tordalk von
der
Trottellumme durch den keilförmigen,
kurzen Schwanz. Gelegentlich vernimmt man ein tiefes Quarren oder
pfeifende Laute. Der Alk wird bis zu 890 Gramm schwer, seine
Flügelspannweite kann bis zu 68 Zentimeter betragen. Der Ruf der
Altvögel zur Brutzeit ist ein tiefes, knarrendes „Orrr“.
Im Vogelfelsen brüten die Tordalke weiter unten an weniger
gefahrvollen Stellen wie die Trottellummen. Häufig bilden sie mit
Trottellummen und
Papageitauchern
gemischte Kolonien. Die Tordalk-Kolonien sind aber deutlich kleiner.
Gegenüber den Papageitauchern setzen sie sich immer durch, wenn es
darum geht, einen schönen Platz an der Sonne zu ergattern. Beim
Jagen unter Wasser fangen sie wie die Papageitaucher mehrere Fische und
transportieren diese gleichzeitig im Schnabel. Beim Tauchen werden die
Flügel zur Steuerung eingesetzt. Sie finden ihre Nahrung in
Tauchtiefen von 5 bis 15 Metern. Theoretisch kann ein Tordalk sogar bis
zu 100 Meter tief tauchen. Am liebsten frisst er Grundeln, Heringe und
Sandaale, gelegentlich auch Krebse und Ringelwürmer.
Das einzige und relativ große Ei wird ohne nennenswertes
Nistmaterial direkt auf den Fels gelegt. Es befindet sich in
Felsspalten, Höhlen oder überdachten Felsnischen. In
Großbritannien beginnt die Eiablage bereits Ende April, in Island
erst Mitte Mai. Das fast weiße Ei ist länglich oval und ist
mit einem Kringelmuster versehen. Das Bebrüten, das Warmhalten und
auch das Füttern der Jungen wird von beiden Elternteilen
abwechselnd übernommen. Wie bei den Trottellummen ebenfalls
üblich, springen die Jungvögel von der Klippe, und das schon
etwa 18 Tage nach dem Schlüpfen. Auf dem Meer werden sie von den
Eltern begleitet.
Tordalke findet man an den Küsten im gesamten Nordatlantik. Es gibt
sie in der Bretagne, in Großbritannien, in Island und auf den
Faröern, in Skandinavien und in Russland. Sogar auf Helgoland
existiert ein kleiner Bestand. Manche verbleiben im Winter an ihrem
Brutplatz, andere zieht es an andere Stellen in der Nord- und Ostsee,
manche sogar bis ins westliche Mittelmeer. Im Sommer sind sie an den
Küsten bei den Vogelfelsen anzutreffen, im Winter eher auf dem
Meer. Früher waren die Tordalke durch Bejagung und durch
Eiersammler bedroht. Heute gefährden Verschmutzungen durch Öl
und andere Schadstoffe, sowie Überfischung, Fischernetze und
Störungen am Brutplatz den Bestand. Insgesamt ist der Bestand heute
aber stabil. Ein Tordalk kann unter günstigen Bedingungen 20 bis
30 Jahre alt werden. Allerdings stirbt schon im ersten Lebensjahr ein
hoher Anteil.
Bilder zum Tordalk