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Höckerschwan
Lateinisch: Cygnus alor 
Englisch: Mute Swan 
Französisch: Cygne tuberculé 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Gänsevögel 
Familie: Entenvögel  
Größe: bis 160 cm 
Lebensraum: Seen, Teiche, Parks

Der ansonsten weiße Höckerschwan lässt sich vom Zwergschwan und vom Singschwan eindeutig an seinem Schnabel unterscheiden. Beim Höckerschwan hat der orangerote Schnabel einen schwarzen Höcker, beim Weibchen ist der Höcker nicht ganz so groß ausgebildet. Während der Brutzeit ist dieser Höcker beim Männchen besonders imposant. Im Gegensatz zum Singschwan kann der Höckerschwan nur fauchen, zischen, trompeten oder schnauben. Der große Flügel kann zur Verteidigung eingesetzt werden, er ist eine sehr wirksame Waffe. Im Flug ertönt ein rhythmisch surrendes Fluggeräusch, das beim Singschwan nicht auftritt.

Höckerschwäne haben sich in Mitteleuropa an viele Orte angepasst. Man findet sie auf Seen, in Parkanlagen und im Winter sogar in ruhigen Meerbuchten oder an Flussläufen. Beim Starten des Fluges nehmen die schwerfälligen Vögel ihre Beine zur Hilfe und laufen dabei eine Zeit lang auf dem Wasser. Bei der Landung werden die Schwimmhäute wie Skier benutzt. Sie ernähren sich von Wasser- und Sumpfpflanzen aller Art, die sie am Gewässergrund mit Hilfe ihres langen Halses oder von der Ufervegetation abweiden. Sie gründeln wie die Stockenten. Mit ihrem Siebschnabel durchkämmen sie die Wasseroberfläche und nehmen so schwimmende Pflanzenteile auf.

Das Balzritual eines Paares besteht aus abwechselndem Scheinputzen und Eintauchen des Kopfes ins Wasser. Vollführt ein Paar dies im gemeinsamen Rhythmus, erfolgt die Paarung kurz darauf. Das Männchen signalisiert die Paarungsbereitschaft, in dem es seinen Hals über den Hals des Weibchens kreuzt. Dann sitzt der Schwan auf das Weibchen und begattet es, während er das Weibchen am Kopf festhält und unter Wasser drückt.

Bei der Suche nach einem geeigneten Neststandort sind Höckerschwäne nicht sehr wählerisch, sie suchen dabei oft die Nähe des Menschen. Das große, bis zu zwei Meter umfassende Nest wird aus Schilfrohr und Grashalmen gebaut. Das Weibchen legt bis zu acht Eier, die von ihm ausgebrütet werden. Nach dem Schlüpfen der Küken werden diese von den Eltern herumgeführt. Die Eltern rupfen Gräser ab, zerkleinern diese und legen sie ihren Jungen zum Fressen hin. Wenn die Höckerschwäne verärgert sind oder sich bedroht fühlen, dann wölben sie ihre Flügel, legen den Hals zurück und schwimmen ruckartig auf den Verursacher zu. Kommt man ihnen als Mensch zu nahe, dann richten sie sich auf und fauchen. Dieses Verhalten zeigen sie auch gelegentlich, wenn sie beim Menschen um Nahrung betteln. Im Winter ziehen die Höckerschwäne umher und gehen auch in südlich gelegenere Gebiete.

Schwanennester werden leider immer wieder geplündert. Die Eier werden für Dekorationszwecke oder in angebrüteter Form zur Herstellung von zweifelhaften Potenzmitteln verkauft. Auch wildernde Hunde stellen eine Gefahr für die jungen Schwäne dar. Hundebesitzer müssen ihre Tiere anleinen, wenn sie in einem Schwanenrevier spazieren gehen. Die Elterntiere müssen oft hilflos zusehen, wie die Eier geraubt oder ihre Jungtiere getötet werden. Sie zeigen in den Tagen darauf deutlich Trauer oder willkürliche Aggression. Es ist unbedingt notwendig, bekannte Nester zu umzäunen und rund um die Uhr zu bewachen, notfalls auch mit versteckten Kameras. Das Plündern eines Schwanennestes ist gesetzlich verboten und sollte zur Anzeige gebracht werden.


Bilder zum Höckerschwan