Bild vergrößern!
Stockente
Lateinisch: Anas platyrhynchos 
Englisch: Mallard 
Französisch: Canard colvert 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Gänsevögel 
Familie: Entenvögel
Größe: bis 65 cm 
Lebensraum: an fast allen Gewässern

Der männliche Erpel dieser in Europa häufigsten Ente ist leicht an seinem grün schillernden Kopf, dem gelben Schnabel und der braunen Brust zu erkennen. Das unscheinbare Weibchen hat ein braun geflecktes Gefieder. Wenn es leicht die Flügel anhebt, erscheint der Hinterrand der Flügel, der blaue Spiegel mit schwarz-weißen Streifen. Dadurch kann man das Weibchen von den Weibchen anderer Entenarten unterscheiden. Die Männchen lassen ein eher gedämpftes „Räb-Räb“ ertönen, während der Balz auch einen hohen Pfiff. Von den Weibchen hört man nur das bekannte Quaken, das auch sehr laut werden kann. Der Erpel kann bis zu eineinhalb Kilogramm schwer werden und hat eine Flügelspannweite von bis zu 95 Zentimeter. Stockenten erreichen beim Fliegen 110 Stundenkilometer und werden maximal fünfzehn Jahre alt.

Stockenten haben sich an verschiedene Arten von Gewässern angepasst. Sie leben in den versteckten Seen, Gräben und Teichen der Wälder, kommen aber auch häufig in Parkanlagen vor. Aber auch Flussmündungen oder geschützte Meeresbuchten werden aufgesucht. Dabei erleichtern die Schwimmhäute zwischen den Zehen das Schwimmen erheblich. Die hohlen Federn der Stockente wirken wie bei anderen Vögeln als Luftpolster und dienen gleichzeitig zur Isolation. Die kleinen, weichen Dunenfedern sind von dickeren, kräftigen Deckfedern umgeben. Mit Hilfe der Bürzeldrüse, die sich oberhalb des Schwanzes befindet, fetten die Stockenten ihr Gefieder regelmäßig ein. Das Fett ist sehr wasserabstoßend, dadurch wird die Ente nie „nass“.

Bei der Nahrungssuche strecken die Enten ihren Schwanz in die Höhe und kippen nach vorne. Man nennt diesen Vorgang auch Gründeln. Sie tauchen kopfüber und pflügen dabei mit ihrem Seihschnabel den Schlamm durch. Nach dem Auftauchen läuft das Wasser durch kleine Rippen seitlich am Schnabel ab. Sie erbeuten Pflanzenreste, aber auch Insekten, Würmer, Schnecken, kleine Krebse oder sogar Kaulquappen.

Im Prachtkleid rollen sich beim Erpel die Schwanzspitzen zu kleinen Löckchen auf, den sogenannten Erpellocken. Die Balzzeit beginnt im Januar oder Februar mit dem Ausgang des Winters. Alle Männchen in einem Teich vollführen einen „Gesellschaftstanz“. Dabei schwimmen alle Erpel gemeinsam auf einer definierten Wasserfläche im Kreis, während die Weibchen am Rand zusehen. Bei der Paarfindung richtet sich der Erpel auf und schüttelt dabei seinen Kopf. Er lässt ein betörendes „Räb-Räb“ vernehmen und stößt manchmal seinen Kopf pfeifend in das Wasser. Ein interessiertes Weibchen schwimmt um den Erpel herum und nickt dabei ebenfalls. Konkurrenten werden vom Erpel verjagt.

Zur Paarung Anfang März, nicken die Paare mit dem Kopf und schwimmen gegenseitig im Kreis umeinander herum. Ist das Weibchen paarungsbereit, schwimmt es seitlich neben den Erpel, der dann auf das Weibchen sitzt und es im Nacken packt. Bei der Begattung wird das Weibchen unter Wasser gedrückt. Danach putzen beide ihr Gefieder. Dies wird während der Balz auch als „Scheinputzen“ immer wieder durchgeführt. Das Vorspiel mit gegenseitigem Kopfnicken und die nachfolgende Begattung können tage- oder wochenlang andauern, meistens findet es zur Mittagszeit statt, wenn es am wärmsten ist.

Nach der Paarung wird das gut getarnte Nest entweder im Uferbereich in einer Mulde aus getrockneten Pflanzenteilen angelegt oder das Nest befindet sich weiter weg vom Wasser an einem gut versteckten oder erhöhten Ort, so dass Beutegreifer nicht an das Nest gelangen. Stets wird es mit Dunenfedern gut ausgepolstert. Das Weibchen legt sieben bis elf grünlichblaue Eier, aus denen nach vier Wochen die jungen Küken schlüpfen. Als Nestflüchter verlassen die Küken schon kurz nach dem Schlüpfen das Nest und werden danach durch die Lockrufe ihrer Mutter geführt. Die jungen Stockenten können sofort schwimmen. Man kann sie leicht an ihrer gelb-braunen Zeichnung und dem braunen Augenstreif erkennen.

Im Winter begeben sich die Stockenten bevorzugt an offene Gewässer. Ihre Ernährungsweise als Allesfresser und ihre Anpassungsfähigkeit an den Menschen ist ein Erfolgsgeheimnis, warum die Stockenten sich so zahlreich verbreitet haben. Stockenten sollte man nicht mit Brot füttern. Wenn sie sich exzessiv davon ernähren, erhalten sie zu wenig Nährstoffe und suchen auch nicht mehr nach ihrer natürlichen Nahrung. Dies kann den Tod für eine Stockente bedeuten. Außerdem wirkt Schimmel toxisch für Enten, und vergammeltes Brot kann eine Eutrophierung im Gewässer verursachen. Geeignetes Futter besteht aus Haferflocken, Obst und Gemüse. Aber eigentlich braucht man Wasservögel überhaupt nicht zu füttern, weil diese immer genug Nahrung finden.


Bilder zur Stockente