| Schlangen
 
 Bei den Schlangen haben sich im Verlaufe
            der Evolution die Gliedmaßen völlig zurückgebildet. Nur
            bei wenigen Arten gibt es im Skelett noch restliche Merkmale davon. Im
            Gegensatz zu den Schleichen (Unterordnung der Echsen)
            können sie auch züngeln, ohne das Maul zu öffnen. Ein besonderes
            Merkmal ist ihre hohe Anzahl an Wirbeln. Im Schnitt sind es 200, manche
            Schlangenarten bringen es auf mehr als 400.
           
  
            Riesenschlangen
 
            
              
                |  | Königspython (Python
                  regius), bis 1,5 m 
 Der Königspython gehört
                  zur Familie der Riesenschlangen und besitzt daher keine Giftdrüsen.
                  Bei der Jagd hält er seine Beute mit den Zähnen fest und umschlingt
                  sie solange, bis sie erstickt. Dann wird die Beute an einem Stück
                  heruntergewürgt. Die Weibchen der Pythons legen Eier und rollen sich
                  um diese, um sie zu bebrüten. Im Gegensatz dazu gebären Boas
                  lebende Junge.
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                |  | Grüner
                  Baumpython (Chondropython viridis), bis 1,8 m 
 Der leuchtend grüne
                  Baumpython lebt in den Regenwäldern Neuguineas und Nordaustraliens.
                  Seine Vorderzähne sind stark verlängert, sein Schwanz besitzt
                  die Funktion eines Greiforgans. Er ist nachtaktiv und ernährt sich
                  von Vögeln, Fröschen und Nagetieren. Gelegentlich kommt er zum
                  Jagen auch an den Boden. Leider wird er immer wieder vom Menschen gefangen
                  und gelangt auf dessen Speisetisch.
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                |  | Tigerpython (Python
                  molurus), bis 8 m 
 Der
                  Tigerpython gehört zu den größten Schlangen überhaupt.
                  Sein Gewicht beträgt bis 100kg. Er lebt in Burma und tötet wie
                  die Boas seine Beute durch Ersticken. Im Gegensatz zu den Boas besitzen
                  Pythons zwei Reihen von Zähnen im oberen Gaumen. Der bevorzugte Lebensraum
                  von großen Pythons ist der Boden und das Wasser.
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            Nattern
 
            
              
                |  | Äsculapnatter (Elaphe
                  longissima), bis 1,8 m > Film/Grafik 
 Mit einer Länge von
                  bis zu 1,80 Meter gehört die Äsculapnatter zu den größten
                  Schlangen Mitteleuropas. Sie lebt an sonnigen Halden und in lichten Wäldern.
                  Bei der ersten Wärme im Frühjahr kommt sie aus den Steinritzen.
                  Sie liebt es auch, auf niedere Büsche und Sträucher zu klettern.
                  Die Natter jagt gerne nach Mäusen, ihr Biss ist aber nicht giftig.
                  Leider ist sie vom Aussterben bedroht.
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                |  | Schlingnatter (Coronella
                  austriaca), bis 0,9 m 
 Die Schlingnatter erkennt
                  man an der typischen Kopfzeichnung. Sie hat einen hufeisenförmigen
                  Nackenfleck und eine vom Nasenloch über das Auge zum Hals verlaufende
                  Binde. Schlingnattern kommen in fast ganz Europa vor. Die Schlange wehrt
                  sich zwar bei Angriffen heftig, ihr Biss ist jedoch ungiftig. Sie ernährt
                  sich von Eidechsen, Blindschleichen, kleineren Schlangen und Säugetieren.
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                |  | Spitzkopfnatter (Elaphe
                  oxycephala), bis 2,3 m 
 Die in Asien lebende Spitzkopfnatter
                  ist eine ungiftige Kletterschlange und besitzt wie alle anderen Schlangen
                  eine lange, zweigeteilte Zunge. Die Zungenspitzen führen dem in der
                  Mundhöhle liegenden Jacobsonischen Sinnesorgan ständig Duftmoleküle
                  zu. Die zweigeteilte Zunge ist für die Schlange bei der Fortbewegung
                  und bei der Jagd von großer Bedeutung, denn nur so kann sie die Richtung
                  genau einschätzen.
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                |  | Würfelnatter (Natrix
                  tesselata), bis 1,5 m 
 Die Würfelnatter erkennt
                  man an dem typischen "Würfelmuster" aus dunklen, längs angeordneten
                  Flecken. Würfelnattern leben in Südosteuropa. Vereinzelte Vorkommen
                  gibt es auch im Tessin. In Deutschland leben nur noch wenige Exemplare
                  an Mosel, Nahe, Lahn oder Elbe. Würfelnattern lieben Wärme und
                  finden sich in der Nähe größerer Gewässer. Sie tauchen
                  ausgezeichnet. Die Schlange ist ungiftig, ihr Jagdverhalten ähnelt
                  der Ringelnatter.
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   Giftnattern
 
            
              
                |  | Grüne
                  Mamba (Dendroaspis
                  viridis), bis 2,7m 
 Mambas leben in den Bäumen
                  und sind in Westafrika sehr gefürchtet, da ihr Biss sehr schnell zum
                  Tode führt. Das Tier ist glücklicherweise jedoch sehr scheu und
                  meidet den Menschen. Die Giftnatter ist vor allem im Gezweig von Bäumen
                  außerordentlich wendig und jagt dort ihre Beutetiere wie Vögel
                  und baumlebende Amphibien. Die Opfer werden durch das Gift schnell getötet.
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                |  | Uräusschlange
                  (Naja haje), bis 2,4 m 
 Die zu den Kobras zählende
                  Uräusschlange zeigt auf dem Foto die typische Drohhaltung des gespreizten
                  Halsschildes. Die Kobra kann blitzschnell zustoßen und ist recht
                  beißlustig. Nach der Sage soll sich Kleopatra mit dem Gift einer
                  Uräusschlange umgebracht haben. Tatsächlich ist ihr Gift aber
                  nicht so wirksam, wie das der größten Kobra, der 4 Meter langen
                  Königskobra. Die nachtaktive Uräusschlange stellt Kleinsäugern,
                  Vögeln, anderen Reptilien und Kröten nach.
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            Vipern
 
            
              
                |  | Aspisviper (Vipera
                  Aspis), bis 0,85 m 
 Die Aspisviper ist in Südeuropa,
                  im Schwarzwald, im Jura und in den Alpen zu finden. Sie ähnelt der Kreuzotter. Die Männchen haben ein Zickzackband
                  auf dem Rücken, während die Weibchen unscheinbarer gefärbt
                  sind. Aspisvipern leben an sonnigen und steilen Hängen. Der Biss der
                  Giftschlange ist meist nicht lebensbedrohlich, es kann aber zu Schwellungen,
                  Lähmungen und in seltenen Fällen zu Übelkeit, Erbrechen,
                  Herzklopfen und Schwindelanfällen kommen.
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                |  | Kupferkopf (Agkistrodon
                  contortrix), bis 1 m 
 Der Kupferkopf ist an den
                  rotbraunen oder zimtfarbenen Querbinden zu erkennen. Kupferköpfe tauchen
                  oft an Waldrändern in Arkansas auf. Im Südosten der USA kommen
                  die meisten Schlangenbisse auf das Konto der Kupferköpfe. Glücklicherweise
                  enden jedoch nur wenige tödlich, da sie nicht so giftig wirken, wie
                  die der Klapperschlangen.
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                |  | Diamant-Klapperschlange (Crotalus
                  adamanteus), bis 2,5 m 
 Die Diamant-Klapperschlange
                  ist die größte aller Klapperschlangen. Sie kommt im Südosten
                  der USA vor und gehört zu den gefährlichsten Giftschlangen, da
                  sie bei einem Biss sehr viel Gift injiziert. Erwachsene Tiere fressen selbst
                  Kaninchen. Jungtiere machen sich direkt nach dem Schlüpfen über
                  kleinere Vögel her.
 
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                |  | Texas-Klapperschlange (Crotalus
                  atrox), bis 2,2 m 
 Die Texas-Klapperschlange
                  ist wie die Diamantklapperschlange sehr gefürchtet. Fühlt sie
                  sich bedroht, hält sie den Körper in einer aufsteigenden Spirale
                  aufrecht, um dann blitzschnell zuzustoßen. Die meisten Todesfälle
                  durch Schlangenbisse in der USA gehen auf ihr Konto.
 
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                |  | Uracoan-Klapperschlange (Crotalus
                  vegrandis), bis 2,5 m 
 Die Uracoan-Klapperschlange
                  kommt in Ost-Venezuela vor. Die senkrechte Pupille und die überstehenden
                  Augenschilder verleihen den Klapperschlangen einen "finsteren Blick". Sie
                  lieben trockene, steinige Gebiete mit viel Gestrüpp, wo sie sich gerne
                  in Felsnischen verstecken. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Säugetieren,
                  wobei die Mäuse den größten Anteil ausmachen. Klapperschlangen
                  bringen ihre Jungen lebend zur Welt.
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                |  | Bei
                  den Klapperschlangen ist die Schwanzspitze zu einem Warnsystem umgewandelt.
                  Die Schuppen der Haut sind verdickt und bilden ineinandergreifende Segmente,
                  die beim Zittern des Schwanzes aneinander schlagen. Damit warnt die Schlange
                  große Säugetiere, die auf Wiesen weiden und mit ihr den Lebensraum
                  teilen, damit sie selbst nicht zertrampelt wird. |  
                |  | Die
                  Klapperschlangen besitzen zwischen Auge und Nasenloch eine Öffnung,
                  in der das Grubenorgan untergebracht ist. Die Grube ist von einer dünnen
                  Membran überspannt, hinter der sich eine luftgefüllte Kammer
                  befindet. In der Membran sitzen Nervenzellen, die geringste Temperaturunterschiede
                  zwischen der Außentemperatur und der Temperatur in der Luftkammer
                  wahrnehmen können. So erkennt die Schlange bereits geringste Temperaturunterschiede
                  von 0,01°C und kann in der Nacht praktisch sehen. Durch das Vorhandensein
                  von zwei Grubenorganen kann die Schlange die Richtung des wärmeabstrahlenden
                  Beutetiers orten. |  
                |  | Weißlippen-Bambusotter (Trimeresurus
                  albolabris), bis 70 cm 
 Die leuchtend grüne
                  Weißlippen-Bambusotter lebt in den Buschwäldern im indischen
                  Tiefland. Sie ernährt sich von Baumfröschen, Geckos, Jungvögeln
                  und Mäusen. Die Giftschlange ist aber nicht sehr angriffslustig. Sie
                  bringt etwa 12 Junge zur Welt und wird in Terrarien und Zoos gerne gezüchtet.
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