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Schlangen

Bei den Schlangen haben sich im Verlaufe der Evolution die Gliedmaßen völlig zurückgebildet. Nur bei wenigen Arten gibt es im Skelett noch restliche Merkmale davon. Im Gegensatz zu den Schleichen (Unterordnung der Echsen) können sie auch züngeln, ohne das Maul zu öffnen. Ein besonderes Merkmal ist ihre hohe Anzahl an Wirbeln. Im Schnitt sind es 200, manche Schlangenarten bringen es auf mehr als 400.
 
  Riesenschlangen
 
Bild vergrößern! Königspython (Python regius), bis 1,5m 
   
Der Königspython gehört zur Familie der Riesenschlangen und besitzt daher keine Giftdrüsen. Bei der Jagd hält er seine Beute mit den Zähnen fest und umschlingt sie solange, bis sie erstickt. Dann wird die Beute an einem Stück heruntergewürgt. Die Weibchen der Pythons legen Eier und rollen sich um diese, um sie zu bebrüten. Im Gegensatz dazu gebären Boas lebende Junge.
Bild vergrößern! Grüner Baumpython (Chondropython viridis), bis 1,8m 
 
Der leuchtend grüne Baumpython lebt in den Regenwäldern Neuguineas und Nordaustraliens. Seine Vorderzähne sind stark verlängert, sein Schwanz besitzt die Funktion eines Greiforgans. Er ist nachtaktiv und ernährt sich von Vögeln, Fröschen und Nagetieren. Gelegentlich kommt er zum Jagen auch an den Boden. Leider wird er immer wieder vom Menschen gefangen und gelangt auf dessen Speisetisch.
Bild vergrößern! Tigerpython (Python molurus), bis 8m 
  
Der Tigerpython gehört zu den größten Schlangen überhaupt. Sein Gewicht beträgt bis 100kg. Er lebt in Burma und tötet wie die Boas seine Beute durch Ersticken. Im Gegensatz zu den Boas besitzen Pythons zwei Reihen von Zähnen im oberen Gaumen. Der bevorzugte Lebensraum von großen Pythons ist der Boden und das Wasser. 
 
 
  Nattern
 
Bild vergrößern! Äsculapnatter (Elaphe longissima), bis 1,8m > Film/Grafik 
  
Mit einer Länge von bis zu 1,80 Meter gehört die Äsculapnatter zu den größten Schlangen Mitteleuropas. Sie lebt an sonnigen Halden und in lichten Wäldern. Bei der ersten Wärme im Frühjahr kommt sie aus den Steinritzen. Sie liebt es auch, auf niedere Büsche und Sträucher zu klettern. Die Natter jagt gerne nach Mäusen, ihr Biss ist aber nicht giftig. Leider ist sie vom Aussterben bedroht.
Bild vergrößern! Schlingnatter (Coronella austriaca), bis 0,9m 
  
Die Schlingnatter erkennt man an der typischen Kopfzeichnung. Sie hat einen hufeisenförmigen Nackenfleck und eine vom Nasenloch über das Auge zum Hals verlaufende Binde. Schlingnattern kommen in fast ganz Europa vor. Die Schlange wehrt sich zwar bei Angriffen heftig, ihr Biss ist jedoch ungiftig. Sie ernährt sich von Eidechsen, Blindschleichen, kleineren Schlangen und Säugetieren.
Bild vergrößern! Spitzkopfnatter (Elaphe oxycephala), bis 2,3m 
  
Die in Asien lebende Spitzkopfnatter ist eine ungiftige Kletterschlange und besitzt wie alle anderen Schlangen eine lange, zweigeteilte Zunge. Die Zungenspitzen führen dem in der Mundhöhle liegenden Jacobsonischen Sinnesorgan ständig Duftmoleküle zu. Die zweigeteilte Zunge ist für die Schlange bei der Fortbewegung und bei der Jagd von großer Bedeutung, denn nur so kann sie die Richtung genau einschätzen.
Bild vergrößern! Würfelnatter (Natrix tesselata), bis 1,5m 
  
Die Würfelnatter erkennt man an dem typischen "Würfelmuster" aus dunklen, längs angeordneten Flecken. Würfelnattern leben in Südosteuropa. Vereinzelte Vorkommen gibt es auch im Tessin. In Deutschland leben nur noch wenige Exemplare an Mosel, Nahe, Lahn oder Elbe. Würfelnattern lieben Wärme und finden sich in der Nähe größerer Gewässer. Sie tauchen ausgezeichnet. Die Schlange ist ungiftig, ihr Jagdverhalten ähnelt der Ringelnatter.
 
 
  Giftnattern
 
Bild vergrößern! Grüne Mamba (Dendroaspis viridis), bis 2,7m 
   
Mambas leben in den Bäumen und sind in Westafrika sehr gefürchtet, da ihr Biss sehr schnell zum Tode führt. Das Tier ist glücklicherweise jedoch sehr scheu und meidet den Menschen. Die Giftnatter ist vor allem im Gezweig von Bäumen außerordentlich wendig und jagt dort ihre Beutetiere wie Vögel und baumlebende Amphibien. Die Opfer werden durch das Gift schnell getötet.
Bild vergrößern! Uräusschlange (Naja haje), bis 2,4m 
 
Die zu den Kobras zählende Uräusschlange zeigt auf dem Foto die typische Drohhaltung des gespreizten Halsschildes. Die Kobra kann blitzschnell zustoßen und ist recht beißlustig. Nach der Sage soll sich Kleopatra mit dem Gift einer Uräusschlange umgebracht haben. Tatsächlich ist ihr Gift aber nicht so wirksam, wie das der größten Kobra, der 4 Meter langen Königskobra. Die nachtaktive Uräusschlange stellt Kleinsäugern, Vögeln, anderen Reptilien und Kröten nach.
 
 
  Vipern
    
Bild vergrößern! Aspisviper (Vipera Aspis), bis 0,85m 
    
Die Aspisviper ist in Südeuropa, im Schwarzwald, im Jura und in den Alpen zu finden. Sie ähnelt der Kreuzotter. Die Männchen haben ein Zickzackband auf dem Rücken, während die Weibchen unscheinbarer gefärbt sind. Aspisvipern leben an sonnigen und steilen Hängen. Der Biss der Giftschlange ist meist nicht lebensbedrohlich, es kann aber zu Schwellungen, Lähmungen und in seltenen Fällen zu Übelkeit, Erbrechen, Herzklopfen und Schwindelanfällen kommen.
Bild vergrößern! Kupferkopf (Agkistrodon contortrix), bis 1m 
    
Der Kupferkopf ist an den rotbraunen oder zimtfarbenen Querbinden zu erkennen. Kupferköpfe tauchen oft an Waldrändern in Arkansas auf. Im Südosten der USA kommen die meisten Schlangenbisse auf das Konto der Kupferköpfe. Glücklicherweise enden jedoch nur wenige tödlich, da sie nicht so giftig wirken, wie die der Klapperschlangen.
Bild vergrößern! Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus), bis 2,5m 
    
Die Diamant-Klapperschlange ist die größte aller Klapperschlangen. Sie kommt im Südosten der USA vor und gehört zu den gefährlichsten Giftschlangen, da sie bei einem Biss sehr viel Gift injiziert. Erwachsene Tiere fressen selbst Kaninchen. Jungtiere machen sich direkt nach dem Schlüpfen über kleinere Vögel her. 
 
Bild vergrößern! Texas-Klapperschlange (Crotalus atrox), bis 2,2m 
   
Die Texas-Klapperschlange ist wie die Diamantklapperschlange sehr gefürchtet. Fühlt sie sich bedroht, hält sie den Körper in einer aufsteigenden Spirale aufrecht, um dann blitzschnell zuzustoßen. Die meisten Todesfälle durch Schlangenbisse in der USA gehen auf ihr Konto. 
 
Bild vergrößern! Uracoan-Klapperschlange (Crotalus vegrandis), bis 2,5m 
   
Die Uracoan-Klapperschlange kommt in Ost-Venezuela vor. Die senkrechte Pupille und die überstehenden Augenschilder verleihen den Klapperschlangen einen "finsteren Blick". Sie lieben trockene, steinige Gebiete mit viel Gestrüpp, wo sie sich gerne in Felsnischen verstecken. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Säugetieren, wobei die Mäuse den größten Anteil ausmachen. Klapperschlangen bringen ihre Jungen lebend zur Welt.
Bild vergrößern! Bei den Klapperschlangen ist die Schwanzspitze zu einem Warnsystem umgewandelt. Die Schuppen der Haut sind verdickt und bilden ineinandergreifende Segmente, die beim Zittern des Schwanzes aneinander schlagen. Damit warnt die Schlange große Säugetiere, die auf Wiesen weiden und mit ihr den Lebensraum teilen, damit sie selbst nicht zertrampelt wird. 
Bild vergrößern! Die Klapperschlangen besitzen zwischen Auge und Nasenloch eine Öffnung, in der das Grubenorgan untergebracht ist. Die Grube ist von einer dünnen Membran überspannt, hinter der sich eine luftgefüllte Kammer befindet. In der Membran sitzen Nervenzellen, die geringste Temperaturunterschiede zwischen der Außentemperatur und der Temperatur in der Luftkammer wahrnehmen können. So erkennt die Schlange bereits geringste Temperaturunterschiede von 0,01°C und kann in der Nacht praktisch sehen. Durch das Vorhandensein von zwei Grubenorganen kann die Schlange die Richtung des wärmeabstrahlenden Beutetiers orten. 
Bild vergrößern! Weißlippen-Bambusotter (Trimeresurus albolabris), bis 70cm 
 
Die leuchtend grüne Weißlippen-Bambusotter lebt in den Buschwäldern im indischen Tiefland. Sie ernährt sich von Baumfröschen, Geckos, Jungvögeln und Mäusen. Die Giftschlange ist aber nicht sehr angriffslustig. Sie bringt etwa 12 Junge zur Welt und wird in Terrarien und Zoos gerne gezüchtet.
 
 
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